Der Supertramp: Sean Penn zeigt mit „Into The Wild“ sein Bild von Amerika

Jäger fanden 1992 seine Leiche nahe des Yukon in einem verrosteten Bus. Das Schicksal des radikalen 22-jährigen Aussteigers Christopher McCandless verarbeitete Jon Krakauer zu einem Roman, den Penn zu Folksongs von Eddie Vedder als epische, poetische Ballade verfilmt hat. Von einem, der auszog, das wahre Leben zu finden, zugleich porträtiert er auch Amerika, dem er in Hassliebe verbunden ist. Christopher (Emile Hirsch) schließt das College mit Bestnoten ab, spendet sein erspartes Geld, verbrennt seine Auto und verschwindet spurlos. Er verachtet die Zivilisation, wofür seine in Zank entfremdeten Eltern stehen. Penn, trotziger Hollywood-Außenseiter, verhehlt hier nie seine Sympathie, macht durch die freundschaftliche Skepsis mehrerer Leute aber klar, dass dieser Hitzkopf einem Irrweg folgt. Ein alterndes Hippie-Paar offenbart ihm das bürgerliche Leben, ein Witwer den Verlust von Familie, ein Mädchen die Liebe, ein Farmarbeiter den Spaß. Man muss sich auf den langen, langsamen, ebenso rauen wie zärtlichen Film einlassen wie auf den schwierigen Hauptcharakter. Extras: Interviews, Features. (Universum/Tobis)

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