Der Vorname :: Regie: Alexandre de la Patelliere, Matthieu Delaporte

Roman Polanski hat mit „Der Gott des Gemetzels“ dem Kammerspiel als ebenso packendem wie amüsantem Dia­log-Drama wieder zum Erfolg verholfen. Nun ziehen die französischen Regisseure Patelliere und Delaporte mit der Kinoadaption ihres Thea­terstückes nach. Der großspurige Mittvierziger Vincent (Patrick Bruel)

wird erstmals Vater. Das soll bei einem Abendessen in der Wohnung seiner Schwester Elizabeth (Valerie Benguigui) und ihrem Ehemann Pierre (Charles Berling) gefeiert werden. Dazu gesellt sich noch der langjährige Freund und Orchestermusiker Claude (Guillaume de Tonquédec). Es wird von Beginn an gefrotzelt, man kennt ja gut die Marotten der anderen. Der Ton wird schärfer, als Vincent verrät, wie sein Sohn heißen soll – eine Provokation, auf die vor allem der Literaturprofessor Pierre anspringt. Als dann Vincents schwangere Frau Anna (Judith El Zein) eintrifft, eskaliert die philosophische Diskussion zu einem immer emotionaleren, persönlicheren, ja intimeren Streit. Das verbale Geplänkel ist nicht ganz so giftig wie Polanskis gesellschaftspolitisches Gefecht. Aber auch hier prallen vorzüglich charakterisierte Typen, intellektueller Dünkel und unterdrückte Konflikte aufeinander. Die Spannung bleibt durch mehrere Wendungen und gerissene Pointen stets hoch, bis manch unbequeme Wahrheit versöhnlich akzeptiert wird.

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