Di Captain :: Der Studio-One-Veteran kann auch Pop in Reggae übersetzen

Fünf Jahrzehnte Reggae-Historie hat Freddie Mc- Gregor nicht nur miterlebt, sondern vor allen Dingen mitgeprägt, seit er mit sieben Jahren 1963 im Studio One auf Bierkisten stehend anfing, Backing-Vocals bei den Clarandonians zu singen. Unzählige Charts-Erfolge säumten seither seinen Weg, und nach gut acht Jahren Pause erscheint mit „Di Captain“ ein neues Studioalbum, das er sich von der Singray Crew in London und seinem Sohn Stephen auf Jamaika hat produzieren lassen.

Eine Reihe von Coverversionen durchzieht das Album, das im eigenen Reggaesegment wildert und dann einen Hauch Studio One atmet – oder aus dem Popsektor Songs von den Beatles, den Everly Brothers, George Benson und Dionne Warwick in die Reggaesprache überträgt. Das richtige Terrain für den Rastasänger mit Soul in der Stimme, der Roots-Reggae ebenso beherrscht wie Balladen. Während die Pop-Adaptionen von Freddie immer wieder mit viel Herzblut vorm Abrutschen in den Schlager aufgefangen werden, gelingen in erster Linie die jamaikanischen Vorlagen wie „Equal Rights“ von den Heptones, das mit seinen exquisiten Background-Gesängen die beste Version des Songs seit Langem ist.

Neue Kompositionen wie „Bag A Hype“ bestechen durch einen hypnotischen Offbeat, der sich langsam ins Ohr windet. Ebenso stolz kann er das neue Dancehall-Gewand seines wohl größten Hits „Bobby Babylon“ (hier: „Standing Strong“) tragen, auf dem Gappy Ranks das Toasting auf dem insgesamt sehr unterhaltsamen Album beisteuert. Es ist gut, ihn wieder an Bord zu wissen. (VP/Groove Attack) Hans Peters

Patrick Richardt

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