Eddie Vedder – Into The Wild :: Der Pearl Jam-Sänger debütiert als Soundtrack-Lieferant für Sean Penn

Man muss ja nicht jede Herausforderung annehmen. Manchmal gelingt es auch Sängern mit großen Egos, zu erkennen, dass es ohne diese Band, die so oft im Hintergrund steht, gar nicht geht. Dass man es nicht mal versuchen sollte, weil man nur verlieren kann. Es hat schon gute Gründe, warum es bisher keine Soloalben von Bono oder Michael Stipe gibt.

Insofern ist es ganz schlau, dass Eddie Vedder weder ein richtiges Solo-Debüt vorlegt noch – mit gerade mal 33 Minuten – überhaupt ein komplettes Album. „Into The Wild“ ist der Soundtrack zu Sean Penns nächstem Film, eine Art Freundschaftsdienst. Die spärlichen Instrumente – viel Akustikgitarre, ein bisschen Schlagzeug (-Computer) – hat Vedder selbst bedient, natürlich leben die elf kurzen Stücke von seinem unverwechselbaren Gesang. Es sind schöne Stücke, die im ruhigen Spektrum von Pearl Jam nicht weiter auffallen würden, also auch nicht negativ. Hin und wieder drängt sich allerdings doch das Gefühl auf, es wäre mehr oder weniger dieselbe Melodie, die hier nur in verschiedenen Varianten dargeboten wird, mal eindringlicher („Rise“), mal gewöhnlicher („End Of The Road“) Die Single „Hard Sun“ hat immerhin einen mächtigen Chorus, stammt allerdings gar nicht von Vedder selbst, sondern aus dem Jahre 1989, von einer kanadischen Band namens Indio. Ansonsten wird eher tiefgestapelt. Das ist sympathisch und angenehm anzuhören – und am Ende bleibt wenig haften. Bei Pearl Jam ist das anders, doch das weiß Vedder sicher auch. Die letzten Zeilen lauten: „Leave it to me as I find a way to be/ Consider me a satellite forever orbiting/ I knew all the rules but the rules did not know me/ Guaranteed.“ Eddie Vedder kann machen, was er will, und wenn’s ein Solo-Soundtrack ist. Das nächste Pearl Jam-Album kommt bestimmt.

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