Ein Mann, ein Buch

Es war nicht nur ein musikalischer Coup: Auch die Fotos und Videos, die langen Schatten, bronzefarbenen Runzeln und strengen Blicke ins Irgendwo trugen dazu bei, dass Cash wieder cool wurde. Den Image-Relaunch hat der britische Fotograf Andy Earl in seinem atemberaubenden Bildband „Johnny Cash“ dokumentiert – obwohl er selbst sich nicht als nächstliegender Kandidat für den Job gefühlt hatte: „Meine Arbeit war für gewöhnlich immer sehr farbenfroh“, schreibt er im Vorwort.

Earl nahm 1994 und 1996 die Coverfotos für die Rubin-Alben eins und zwei auf. Und ausgerechnet das legendäre erste ist kein bisschen American, sondern australisch. Cash war dort auf Tour, der Fotograf flog ein, fand 40 Meilen vor Melbourne die beste Location. Und musste einen verblüfften Künstler in die Pampa karren, der nicht verstand, warum man nicht einfach ein Studio gemietet hatte.

Die zweite Session mit Liederbuch und Traktor (s.o.) fand auf Cashs Ranch in Hendersonville statt. Dort entdeckte Earl übrigens auch, dass der Meister sein Foto gerahmt und aufgehängt hatte – „an der Wand neben der Damentoilette!“

„JOHNNY CASH – FOTOGRAFIEN VON ANDY EARL“

Schwarzkopf & Schwarzkopf, 152 Seiten, ca. 100 Abbildungen, Premium-Hardcover im Großformat, 49,90 Euro. Die erste Auflage des Bandes ist ausverkauft – bis auf einige vom Fotografen handsignierte Exemplare, zu beziehen über www.schwarzkopfschwarzkopf.de (solange Vorrat reicht). Für Herbst 2010 plant der Verlag eine Neuauflage.

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