Elvis Presley

Elvis At Stax

Den Soul fand er leider nicht in den berühmten Studios von Stax

Elvis war zwar bei Stax, aber Stax nicht bei Elvis. 1973 hatte der strauchelnde King die Rechte an seinen früheren Aufnahmen an RCA verkauft, eine eigene Publishing-Firma gegründet und sich für sieben weitere Jahre an die Plattenfirma gebunden. Zu den Stax-Studios in Memphis war die Anreise nicht weit, doch der Champion sang keine Songs im Stil von Wilson Pickett oder Otis Redding: Stücke von Chuck Berry, Bert Kaempfert („Spanish Eyes“!), Jerry Reed und Leiber/Stoller hatte er schon lange im Programm, und Southern Soul klang überhaupt nur bei Songs von Tony Joe White an. Von den meisten jungen Songschreibern hielt Elvis nichts: lauter Drogensüchtige und Hippies! Statt brillanter erster Takes gab es nun stets viele – von „Three Corn Patches“ wurde hier Take 14 verwendet.

Country-Kitsch, MOR-Mittelmaß und reiner Schlock bestimmen „Elvis At Stax“, eine künstliche Zusammenstellung auf drei CDs, die sogar als Kondensat auf einer CD zu lang ist. Manche dieser Aufnahmen erschienen auf Alben zwischen 1973 und 1975, andere wurden erst in den letzten Jahren veröffentlicht. Am besten ist Elvis noch bei sentimentalen Balladen wie „For Old Times Sake“ – anderswo brennt nur das instrumentale Feuer von James Burton, Ron Tutt und Booker T. & The M.G.’s. (Sony)