Elvis Presley – Elvis Is Back!

Vom Army-Joch befreit, kehrte der King zurück in den Ring, um seinen Titel zu verteidigen. Die Auguren äußerten sich skeptisch. Immerhin war in Presleys Abwesenheit der Rock’n’Roll abgeflaut und Anfang 1960 nur noch ausnahmsweise hitparadentauglich. „Elvis Is Back!“ beschämte die Zweifler: In ein paar Tagen in Nashville aufgenommen, unter der Ägide von Steve Sholes und Chet Atkins, beweist sich der Sänger hier als Meister aller Klassen und manövriert seine Stimme so souverän durch Balladen und Torch Songs, durch Rock’n’Roll und Gospel, daß den Hörer noch heute heilige Ehrfurcht überkommt. Peggy Lee zündelte mit „Fever“ bereits gefährlich, Elvis erhöht die Temperatur noch um ein paar Hitzegrade. Und bleibt dabei unglaublich cool, begleitet nur von Standbaß, Schlagzeug und Fingerschnippen: „What a lovely way to burn.“ Im März fanden diese fulminanten Sessions statt, im April stand die LP in den Läden. Auch das beschämend. Für die Musikindustrie nämlich, deren Produkte seither an materiellem und zeitlichem Aufwand gewannen, was sie an Klangtreue und schierer Dynamik einbüßten. Hier wirkt der Zauber noch, dank analogem Mastering unter Verwendung der Originalbänder. Und dank einer exquisiten Pressung.

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