Emmylou, Cowboy Junkies, Costello und Earle :: Return Of The Grievous Angel: A Tribute To Gram Parsons

Tribute-Alben sind für gewöhnlich obsolete bis pestilenzialische Übungen in Devotion und/oder Routine. Die allermeisten sind so flach und zopfig, daß man hinterher für eine Weile nicht einmal mehr die geliebten Originale hören möchte. Die proverbialen Ausnahmen bestätigen nur die Regel Dies ist so ein seltener Fall. Was Wunder: Wer wüßte besser um Person und Passion des im September 1973 verstorbenen, unsterblichen Gram Parsons als Emmylou Harris? Sie hatte den Cosmic Cowboy geliebt, beseelt und begleitet durch seine Musik, seine Visionen und Ängste. Dies ist ihr Projekt, das Ergebnis eines langgehegten Plans. Emmy für Grammy. Und der Erlös geht an die sog. Campaign For A Landmine Free World. Spitzen wir also die Ohren.

Das Album beginnt mit seinem Tiefpunkt Nicht, weil Chrissie Hynde nicht singen könnte. Bewahre. Aber die Harmony-Sequenzen mit Emmylou scheitern kläglich, der Rhythmus auf „She“ ist seltsam verquer und Stephen Streets Produktion nur clever-clever. Besser ist „Ooh Las Vegas“, einer der wenigen GP-Rocker und hier von den Cowboy

Junkiessonisch hübsch verfremdet. „Sin City“ singt Emmy mit Beck, straight, ohne Mätzchen. Ein begnadeter Sänger ist der gewiß nicht, aber doch ein passabler, vergleicht man seine Sangesleistung mit der von Evan Dando, der gemeinsam mit Julianna Hatfield „# 1000 Wedding“ verhunzen darf. Dann verkitschen die Mavericks JHot Burrito Na 1″, Chris Hülman und Steve Earle unterlegen „High Fashion Queen“ flott mit einer Art Bakersfield-Boogie, bevor Sheryl Crow und Emmy auf Juanita“ mit wahrhaft himmlischen Harmonies becircen. Fraglos der Höhepunkt.

Danach balladiert Elvis Costello allzu beherrscht „Sleepless Nights“, Lucinda Williams und David Crosby übernehmen sich mit dem Titelsong, Wilco kreuzen Status Quo mit Lynyrd Skynyrd auf „One Hundred ears From Now“, und Whiskeytown liefern eine beflissene, leicht belämtnerte Fassung von „A Song For bu“.

Für lichtere Momente sorgen die beiden letzten Tracks. Gillian Welchs kahle, spartanisch ausgestattete Interpretation von Grams Galions-Song „Hickory Wind“ macht das Heimweh auf beklemmende Weise spürbar, und „In My Hour Of Darkness“ beendet das Tribut würdig und wundervoll: Victoria Williams und Marc Olson sowie Julie 8C Buddy Miller. The Rolling Creekdippers nennen sie sich. Kein Mysterium, aber definitiv otherwordty. „He was just a country boy/ His simple songs confess/ But the music he had in him/ So very few posessed.“ Wohl wahr. 3,0

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