Fink

Die Hamburger Country-Adepten verbreiten spröden Existentialismus Spätestens mit dieser selbstbetitelten vierten Platte des Hamburger Quartetts Fink um Chef-Kauz Nils Koppruch dürften die lästigen Litaneien von „Country mit deutschen Texten“ verstummen. Nicht nur, weil Fink mit „Mondscheiner“ (1999) endlich ihre ureigene Nische gefunden und verteidigt haben, sondern vor allem, weil „Fink“ wie keine Arbeit zuvor den spröden Existenzialismus Koppruchs deutlich herausstellt.

Dräuend und sinister geht es dann mit „Die Richtung“ los, in dem Koppruch sich dem Unausweichbaren stellt: „Du kannst dich umdrehen und wegsehen/ Du kannst aufstehen und weggehen/ Du kannst Dich hinlegen und tot stellen/ Bis sie kommen und dich auszählen.“ Purer Lakonismus zu sieben Minuten Musik, die nicht jeder an den Anfang eines Albums stellt. „Messerkampf“ ist eine schizophrene Free-Jazz-Vignette, während „Sieh mich nicht an“ der beste Song von Fink überhaupt ist Hier stören „Hund II“ und „Letzte Nacht“ ein wenig die Stringenz und Griffigkeit der zwölf TiteL Der Schlusspunkt „Wenn du mich suchst“ ist wieder famos: „Hier kannst Du mich finden, wenn Du mich suchst/ Wenn Du nicht siehst, dass ich längst neben dir sitze.“

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