Foo Fighters :: One By One

Leider von allem zu viel: Gitarre, Drums, das übliche Gebrüll

Dave Grohl, der Gute. Denn freuen wir uns etwa nicht, wenn sich der Höllentrommler der alles zermalmenden Queens Of The Stone Age zu Wort meldet, an Devo und Mission Of Burma erinnert und feurig die Pixies rehabilitiert? Grohls Bilanz nach Nirvana: eine großartige, eine durchweg erfreuliche und eine allenfalls durchschnittliche Platte. Und leider, leider – besser wird es nimmermehr, denn „One By One“ hat von allem zu viel: zu viel Gitarre, zu viel Schlagzeug, vor allem zu viel des obligaten Gebrülls.

„As low as you go“, blökt Grohl oder „Burn away my pride/Never burn again“ – und neben dem Sinn sucht man zuvorderst den Song. Vergeblich, denn nichts erreicht auch nur annähernd die kompositorische Klasse des Debüts, komplette Aussetzer wie „Burn Away“ und „Lonely As YoU“ (im Refrain mit aufdringlichem Poser-Rock-Männerchor!) sind so unangenehm kraftstrotzend wie die üblichen Nu-Metal-Kapellen, die Pearl Jam nie kapiert haben und Emotion immer falsch übersetzen.

„One By One“ diszipliniert und erzieht zur Genügsamkeit: Man freut sich schon über die erquickliche Strophe von „Overdrive“, auch „Times Like These“ und das immerhin ganz gefallig plätschernde „Tired Of You“ gehen in Ordnung, wenn man von Grohls lyrischen Schlichtheiten absieht: „One more boy for hire/ One more boy to lend a hand to you/ Is this just desire or the truth?“. Lieblos und schlaff hier, redundant oder sinnentleert dort – man sagt dies ungern, aber so verhält es sich über weite Strecken mit dem vierten Album der Foo Fighters.

„Come Back“ heißt das letzte Stück, und wie sich das gehört, droht das gute Gewissen des Grunge auf knapp acht Minuten immerzu: „I will come back.“ Mal richtig ausspannen soll ja Wunder wirken. This is a call, Dave.

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