Howe Gelb :: Lull Some Piano

Workaholic Howe lullt uns diesmal mit Klaviergeklimper aller Art ein

Das Klavier als der brennende Dornbusch in der Wüste vor Tucson? Die Versuchung für den bekennenden Gitarristen? Wäre schon schön gewesen. Nun macht aber das Klavier den Manne meist zu dem Romantiker, der Howe Gelb sowieso schon ist.

Eine Verdoppelung in Moll-gepufferter Melancholie, die das Herz träge stimmt.

Für „Lull Some Piano“ hat Giant Sand-Kopf Howe Gelb einen Sack voll Piano-Etüden geschnürt Vollgestopft mit Fitzelchen, wie sie halt zu verschiedenen Gelegenheiten aus den Fingern geschüttelt wurden: ein bisserl Honky-Tbnk-Klimpern in der Kneipe. Lo-Fi-Jazz. Klassik light Wenige Male gesellten sich die alten Gelb-Kumpels John Convertino und Joe Burns dazu, ohne dass sich die Calexico-Liebhaber das Album deswegen gleich kaufen müssten. Alles schlurft im tastenden Midtempo dahin. Kleine Gefälligkeiten aus dem privaten Skizzenbuch. Als ein flüchtig skizziertes Porträt des gar nicht mehr so jungen Künstlers bei seiner Arbeit Bei Howe Gelb darf auf der Tonspur dann auch mal der Wind ums Haus streichen. Regen klopft ans Fenster. Drinnen aber ist es so heimelig, dass man zur Musik den Kerzenkandelaber auf dem Klavier abstellen mag. In Tucson, Arizona, knistert das Kaminfeuer, der Bratapfel schmort gemütlich in der Röhre.

Neues wird dabei von Howe Gelb bereits in wenigen Wochen wieder geliefert: ein Cover-Album diesmal. Mit den persönlichen Lesarten von Songs von PJ Harvey, Nick Cave und anderen. Daraufhat man nun wirklich gewartet.

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