Jazz :: VON KLAUS VON SECKENDORFF

Cyrus Chestnut – Soul Food (ATLANTIC/WARNER)

Rundum erfeulich, was Cyrus Chestnut zum Sixties-Thema Soul-Jazz einfallt. Origineller Wettstreit zwischen Piano und Vibrafon (Steve Nelson). Bläsersätze a la Blakey’s Jazz Messengers fiir Gary Bartz, James Carter und Co. Wot allem aber entspannte Grooves zwischen Gospel und Funk – Seelennahrung als gefundenes Fressen für Christian McBride (b) und Lewis Nash (d), ein unglaublich swingendes Team. 4,0

Jean-Michel Pilc – The Long Journey (A-RECORDS/SUNNY MOON)

Dem vielstrapazierten Zentrum des Standard-Repertoires nähert sich Jean-Michel Pilz im Duo mit dem Bassisten Hein van de Geyn ähnlich extremistisch wie bei seinen Klaviertrio-Aufnahmen im „“Sweet Basil“. Trotz der Fülle unkonventioneller Ideen und Wendungen wirkt sein Spiel nie gewollt originell. Erstaunlich, dass der auf genialische Kommunikation angewiesene Drahtseilakt auch mit einem Kurzzeitpartner gelingt Noch erstaunlicher, dass einer wie Pilc bislang Kritiker-Geheimtipp blieb. 4,0

Eric Truffaz – Mantis (Blue Note/EMI)

Auf dem Höhepunkt semer akustischen HipHop-Experimente hat der Schweizer Trompeter sein Quartett aufgelöst – und mit Phillipe Garcia erneut einen Drummer gefunden, der die Errungenschaften des Drum’n’Bass souverän umsetzt. Aber das neue Konzept ist wesentlich freier, lässt Raum fürs mal rockige, mal kammermusikalische Gitarrenspiel von Manu Codija, für ein Duo mit dem Oud-Spieler Anuar Brahem oder den Gesang des Tunesiers Mounir Troudi. 3,5

David Klein Quintet – My Marilyn /Enja/Edel)

Gediegen im Luxuskarton kommen Songs aus den Monroe-Filmen daher, von Mama Miriam Klein gesanglich nahe an Billie Holiday und dem Blues angesiedelt Papa Oskar ist als Trompeter nicht beteiligt, aber Sohn David bewährt sich als Saxofonist. 3,0

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