Jethro Tull :: Aqualung

Die „Super Deluxe“-Box mit Ian Andersons Hauptwerk

Zu dem ziemlich komplexen Thema „Gott“ hatte sich Ian Anderson ein paar Gedanken gemacht, als es an die Arbeit zum vierten Jethro-Tull-Album ging. Die Botschaft von „Wind-Up“, dem letzten, ausgesprochen wortlastigen Song der LP, war: Gott habe nie gesagt, dass man sonntags zur Kirche gehen müsse.

Wie weit sich der ganz normale Rockfan damals mit den hier kontrovers angerissenen Themen auseinandersetzte, ist eine eher müßige Frage. Es waren die eingängigen Riffs, die nicht nur Prog-Rock-Fans ansprechende, durchaus waghalsige Stil-Mixtur und das Show-Spektakel, als das Anderson, Barre & Co. das Album dann auf den Bühnen weltweit inszenierten. In den letzten 40 Jahren wurde das mehr als ein Dutzend Mal in immer neuen Überspielungen auf LP und CD veröffentlicht. Ganz zufrieden war Anderson am Ende mit dem Ergebnis nie. Also ordnete er für die jüngste Edition erstmals einen kompletten Remix des Albums an. Neu abgemischt wurden für die zweite CD auch frühe Fassungen der Songs und bislang unveröffentlichte Outtakes.

Auf DVD und Blu-ray findet man hier zusätzlich die alte Quadrofassung sowie diverse Surround-Remixes, einen auch in DTS-Version. Das ganze Programm also ähnlich wie bei den „Immersion“-Box-Sets von Pink Floyd, aber anstelle der teils grotesken Fan-Memorabilia ein Hardcover-Buch im LP-Format. In dem erzählen die Band-Mitglieder viele Geschichten rund um die Produktion der LP. Tonmeister Steven Wilson vermerkt in seinen Liner Notes, dass er bei seinem Remix dem Werk keinen modernistischen Anstrich verpasst habe, sondern nur akustische Mängel der Produktion korrigiert habe. (EMI)

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