Jimi Hendrix :: Electric Ladyland

Die „40th Anniversary Collector’s Edition“, die Königsausgabe also, kommt mit einiger Verspätung und ohne die Cover-Abbildung, die vor 40 Jahren die Schallplatte zierte. Was kann ein Album bieten, wenn alles ausgedeutet, remastered, bebildert, kommentiert, bedruckt, erweitert ist? Eine DVD mit der Dokumentationen der Aufnahmen und Ereignisse 1968, die wiederum bereits vor einigen Jahren anderweitig veröffentlicht worden war.

Ist aber für Novizen eine lohnende Retrospektive. Mit Eddie Kramer im Studio, der noch einmal an den Reglern schiebt, die akustischen Gitarren und das Effekte-Gelärme isoliert; mit dem milden Mitch Mitchell und dem nörgelnden Noel Redding, der – nachdem die Beteiligten schwärmerisch den chaotischen Entstehungsprozess geschildert haben – zu „All Along The Watchtower“ genüsslich versetzt: „Ich mochte Dylans Version lieber.“ Auf dem Weg zum Studio in London war sogar ein Taxifahrer rekrutiert worden, der Congas spielen sollte. Und Brian Jones‚ Piano wurde wieder gestrichen. Dass Hendrix ein Bewunderer ausgerechnet von Dylan war und dessen Songbook mit sich trug, gehört zu den Treppenwitzen der Rockmusik. Mit „House Burning Down“ versuchte er sich an einem politischen Zeitkommentar, als Dylan sich längst in s Privatisieren zurückgezogen hatte.

Manager Chas Chandler kommentiert noch Jahrzehnte später die Anstrengungen zwischen USA-Tournee, Studio in New York und London und Songschreiben (und Alkohol- und Drogenexzessen, jaja) unbarmherzig: „Sie waren Musiker, sie machten, was sie machen wollten – was denn für ein Druck?“

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