John Fogerty :: Revival

Fröhliche Urständ des alten Rock’n’Roll und Selbstzitate.

Es brauchte nicht aufdringliche Referenzen wie „Revival“ und „Creedence Song“, um darauf hinzuweisen, wer hier am Werk ist. John Fogertys schneidende Stimme und sein Gitarrenspie! mit schwieliger Pranke sind unverkennbar, und gleich die ersten Stücke – „Don’t You Wish 1t Was True“ und „Gunslinger“ – haben den Twang und die Melodie seiner großen Songs. Der Künstler selbst wertet seine letzten Alben unnötig ab, indem er die schnelle Aufnahme von „Revival“ den mühseligeren Arbeiten seit „Centerfield“ entgegensetzt.

Mit Hunter Perrin, David Santos, Kenny Aronoff und Benmont Tench brauchte Fogerty nur zwei Wochen im Studio; auch mit dem Songschreiben soll es sehr hurtig gegangen sein.

Nun gelangen die Songs tatsächlich konzis und prägnant, alle Fogerty-Topoi sind versammelt, die Soli klingen wie 1969. Durch die Stücke hindurch hört man „Have You Ever Seen The Rain“, „The Old Man Down The Road“, „I Can’t Help Myself“. Im so aggressiven wie knappen „1 Can’t Take It No More“ adressiert Fogerty noch einmal den Präsidenten: „I bet you never saw the ol‘ school yard/ I bet you never saw the National Guard/ Your daddy wrote a check and there you are/ Another fortunate son.“ Wieder schließt sich der Kreis des eigenen Schaffens wie der Historie, ebenso in der wohlfeilen Reminiszenz an den „Summer Of Love“: „Flower children lookin‘ for the truth/ Will they find it or just excuse?“ Außerdem ist Fogerty mit einer kühnen Wende zum Label Fantasy zurückgekehrt, gegen das er den längsten und verheerendsten Rechtsstreit in der Geschichte der populären Musik ausgefochten hatte. Überall fröhliche Urständ also und kerniger Heartland-Rock.

Man kann einwenden, dass Fogerty schon subtilere Platten gemacht hat und „It Ain’t Right“ und „Natural Thing“ nicht nur nach seinen eigenen alten Klopfern klingen, sondern auch nach Chuck Berry und Jerry Lee Lewis. Aber solche Platten macht ja sonst keiner mehr.

Könnte das nächste Album „Clearwater“ nennen.

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