Kevin Devine :: Between The Concrete & Clouds

Der Songwriter wird präziser – und legt sich eine Rockband zu.

Überraschung: Kevin Devine hat sich für sein sechstes Album eine Rock-band ins Studio geholt. Wohl wurde hier auch früher schon getrommelt und elektrische Gitarre gespielt, doch nun stärkt der New Yorker seiner Musik durchgehend den Rücken. Schon beim ersten Song brutzeln die Gitarren links und rechts, ein dramatischer Refrain legt die Marschroute fest. Grunge und College-Rock: An vielen Momenten auf „Between The Concrete & Clouds“ wird Devines Sozialisation in den frühen Neunzigern deutlich. Aber auch der Pop ist im Spiel: Devine will seine Botschaften straffen und in Vierminutenliedern unterbringen. Das gelingt zum Beispiel bei „The First Hit“, dessen hymnischer Refrain tatsächlich ganz neue Möglichkeiten für dieses Oeuvre eröffnet. The first hit? Könnte sein!

An mehreren Stellen auf „Between The Concrete & Clouds“ hat Devine seinen Kopf eher in den Wolken als Beton an den Füßen. Etwa bei „Sleepwalking Through My Life“, das von einer schön schnuckeligen Verzagtheit durchzogen ist. Das kennt man von Devine, doch auch die ruhigen Songs des Albums haben mehr Kontur, sind besser organisiert als bisher.

Devines Musik profitiert von der fester zupackenden Band und dem Popwillen – hört man jetzt die vorigen Alben, vermisst man die Klarheit von „Between The Concrete & Clouds“. (Arctic Rodeo) Jörn Schlüter

Beste Songs: „The First Hit“, „A Story, A Sneak“

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