Last King Of Scotland :: Start: 15. 3.

Trotz der Titelrolle in „Bird“ als Charlie Parker prägte Forest Whitaker mit seiner schlaksigen Größe und seinem linkischen Grinsen meist Nebenrollen. Darin ähnelt seine Karriere der von William H. Macy oder Philip Seymour Hoffman. Nun hat seine Präsenz ihm die Nominierung für den Oscar eingebracht, den er wohl auch gewinnen wird, als bester Hauptdarsteller in der Konkurrenz zu Stars wie Leonardo DiCaprio. Strenggenommen spielt Whitaker als Ugandas Diktator Idi Amin allerdings eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt steht der junge und idealistische Arzt Nicholas Garrigan (James McAvoy) aus Schottland, der kurz nach Amins Putsch in den 70er Jahren eine Stelle in einer ugandischen Buschklinik übernimmt. Aus einer zufälligen Begegnung der beiden wächst eine Männerfreundschaft: Garrigan wird Amins Leibarzt und von jenem mit Luxus und einflussreichen Aufgaben überhäuft. Tatsächlich aber ist der naive Entwicklungshelfer den Launen des Präsidenten ausgesetzt. Amin lässt ihn nicht mehr weg und schließlich seine ganze Grausamkeit spüren, als Garrigan sich in eine von dessen Frauen verliebt. Die Verbrechendes Schlächters bleiben Hörensagen in Macdonalds erstem Spielfilm, den er konsequent aus der Sicht des fiktiven Garrigan erzählt, der als Zeitzeuge stellvertretend für alle Opfer leiden muss. Gerne hätte man mehr von Whitaker gesehen, der wie ein brutales, listiges und unberechenbares Kind die Szenen beherrscht, und damit auch mehr über Amin erfahren. So hat der Dokumentarfilmer Macdonald („Sturz ins Leere“) eher einen Thriller als ein Porträt inszeniert, den der Dogma-Kameramann Anthony Dodd Mantle („Das Fest“) mit vibrierender, authentischer Ästhetik ausmalt.

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