Laurie Anderson – Talk Normal

Die Studio-LPs und diverse nachgelassene Live-Mitschnitte, die ihr Ehemann mit den felvet Underground machte, haben den Gang der Rockmusik-Dinge wohl doch entscheidender verändert als das auf Vinyl oder CD vorliegende Gesamtwerk von Laurie Anderson. Aber seit sie 1981 mit „O Superman“ auf Platz 2 der englischen Hitparade kam (und für die Kollegen der Kunst-Zirkel daheim „out“ war), konnte sie sich immerhin in den äußeren Randbezirken der Popmusik ansiedeln.

Einige ihrer Studio-Performances“ könnte man sogar als richtige Songs bezeichnen, „Sharkey’s Day“ beispielsweise und die meisten des Albums „Strange Angels“ von 1989, die sie zur allgemeinen Verblüffung mehr sang als sprach. „The Dream Before“, im Duett mit Bobby McFerrin aufgenommen, ist so etwas wie ihr JDon’t Cry For Me Argentina“: fast ein Ohrwurm! Aber eigentlich sind die meisten ihrer Aufnahmen Hörbilder, die man am besten in ihrer optischen, genauen in ihrer Bühnen-Realisierung rezipiert Weshalb die DVD das ideale Medium gewesen wäre, diese Kompositionen noch einmal neu zu veröffentlichen.

Da die meisten ihrer Platten auch Konzept Alben oder das Ergebnis von Tourneen waren, bei denen die Performance einem kompletten Konzept folgte, ist diese Anthologie ein JListener’s Digest“ – immerhin von Anderson selbst zumindest mit ausgewählt und jeweils mit knappen Kommentaren zu den 35 Songs versehen.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates