Mando Diao – Above And Beyond

Die Schweden machen in abgespeckter Version eine gute Figur

Wenn man etwas schafft, soll man sich belohnen: Im September 2010 feierten Mando Diao in den Berliner Union-Filmstudios das eigene Werk mit einem ungewöhnlichen Konzert für „MTV Unplugged“. Vier Räume waren dort aufgebaut, die die Karriere der Schweden symbolisieren sollten. Eine Garage für den Anfang, ein Hotelzimmer für die Tourneen, ein schwedisches Wohnzimmer für die Heimat, ein Speicher für die Zukunft. Das klingt nach Ikea und „Wetten, dass…?“-Kulisse.

Doch es sah besser aus, als man es sich vorstellt. In folkloristischer Klamotte spielten Gustaf Norén, Björn Dixgård, Carl-Johan Fogelklou, Samuel Giers und Mats Björke ihre Lieder in (mehr oder weniger) akustischen Versionen und machten eine gute Figur. Sogar das einstige Band-Mitglied Daniel Haglund drückte ein paar Tasten.

Das Repertoire ist allumfassend. „Down In The Past“, „Mr. Moon“ und (das dramatisch verlangsamte) „Dance With Somebody“ auf der einen, Obskures wie „How We Walk“ und das praktisch unveröffentlichte „No More Tears“ auf der anderen: Mando Diao vergewissern sich ihrer selbst. Und beschenken sich mit erlesenen Gästen. Ray Davies singt eine launige Version von „Victoria“, Juliette Lewis singt bei dem lechzenden (aber ohne Bild langweiligen) „High Heels“ im Duett, Klaus Voormann malt (!) während der Show seine Eindrücke auf eine Leinwand.

Obwohl man auch das natürlich nicht hören kann, ist „Above And Beyond“ auch als CD amüsant. Weil die Platte fröhlich hüpft und Mando Diao auch in den reduzierten Arrangements ihre Schnoddrigkeit nicht verlieren. Dazu sind einige Bearbeitungen durchaus hörenswert – etwa „If I Don’t Live Today“, das plötzlich ganz klein wird. Als Brücke zum nächsten Studioalbum (und als Angebot fürs Weihnachtsgeschäft) wird das reichen.

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