Mary Lorson & Saint Low – Realistic

Die „Tricks For Dawn“ brauchte Mary Lorson plötzlich dringender denn je, als ihr 15 Monate nach der Geburt von Sohn Roman plötzlich Brustkrebs diagnostiziert wurde. Das Stück „Born Knowing“ erzählt davon. Mittlerweile ist die Sängerin zum Glück wieder weitestgehend genesen und veröffentlicht mit „Realistic“ ihre mit Abstand beste Platte.

Die sonst zumeist sinister gestimmte Lorson läßt nun auch positive Untertöne durchklingen, hat zudem zwölf durch und durch betörende Songs geschrieben und sich musikalisch geöffnet. Was bedeutet, daß der ausgefeilte Jazz der ersten beiden Alben jetzt durch vereinzelte Country-Elemente ergänzt wird, wie immer gelungen sind auch die Streicher-Arrangements. Bisweilen hören wir dann sogar eine Pedal Steel; ein Instrument, das Lorson bislang noch nicht verwenden konnte, da sie keinen Steeler in ihrer Gegend kannte. Das hat sich nun geändert, nachzuhören etwa auf dem berückenden „These Days“ (im Duett mit Matt Keating). Kleine Kunstwerke wie „Serenade“, „Dangerous“ oder der Titelsong stünden auch Aimee Mann.

Songs wie kleine Lagerfeuer, knisternd und warm, berührend und beruhigend. Für am Wasser gebaute Outlaws und andere Coyoten.

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