Misha Teardrop – Sweetheart

Ach was. ich gebe auf. Ganz ohne Wong Kar-Wei wollte ich bei der Besprechung vom ersten Misha-Album auskommen. Einmal, weil der Name schon im Info steht, und dann, weil es nicht sonderlich originell ist, den in Taiwan geborenen und den USA aufgewachsenen Misha-Musikern Ashley Yao und John Chao in westlicher Gleichmacherei einen Regisseur aus Hong Kong unterzuschieben. Aber „Teardrop Sweetheart“ passt bei allen Bedenken fast perfekt in eine Reihe mit den Soundtracks von „In The Mood For Love“ und „2046“. diesen modernistischen Vermischungen von Nostalgie und Futurismus. Bei Misha trifft Tropicalismo auf Synthesizer-Melancholie, Spätbeatleskes/Macca-eskes entwickelt sich zu Dangermouse-Pop, und dahinter schließt sich ein Song an, der klingt wie von einem Schreibtisch im Brill Building geklaut. Elf Songs in a classical mode, von Mense Reents in Hamburg aufgemischt und mit einer entrückten Aura versehen. Nicht nur für Abende, in denen im Kino nichts läuft.

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