Mogwai :: Rave Tapes

Kein Rave, aber schwelgerisch instrumentale Qualitätsarbeit

Die emsigen Postrocker aus Schottland könnten ihre Fans eigentlich nur noch mit einem überraschen: einer jämmerlichen, grottenschlechten Platte. Doch daraus wird auch diesmal nichts. Denn nicht nur das Arbeitspensum von Mogwai ist durchgehend hoch, sondern auch das Niveau ihrer Instrumentals. Auf „Hardcore Will Never Die, But You Will“ (2011) folgten unter anderem ein Remix-Album, die Arbeit am Soundtrack zur französischen Mysteryserie „Les Revenants“ und die Live-Aufführung ihrer Musik zu Douglas Gordons Dokumentation „Zidane – A 21st Century Portrait“. Zwischendurch wurde in Glasgow und Berlin am achten Studioalbum gewerkelt, das 2013 im bandeigenen Castle Of Doom Studio Gestalt annahm; für die Produktion zeichnet abermals Paul Savage verantwortlich, der sowohl am Vorgängerwerk als auch an „Mogwai Young Team“ mitwirkte.

„Rave Tapes“ setzt die Entwicklung fort, die Mogwai seit ihrer Gründung 1995 genommen haben. Der olle Laut-Leise-Kontrast ist passé, während vermehrt hallende Synthesizer und elektronische Passagen die zehn neuen Tracks grundieren. Darüber erhebt sich ein mal schlafwandlerisches, mal hellwach angriffslustiges Gitarrenspiel, von dem man nie genug bekommen kann. Bereits der Auftakt mit „Heard About You Last Night“ ist ebenso verheißungs- wie geheimnisvoll. Dass die Melancholie eine Spielart des Glücks sein kann, wird mit diesem empyreischen Stück einmal mehr bewiesen. „Hexon Bogon“ dagegen errichtet lautstark eine verzerrte Gitarrenwand von schwindelerregender Höhe, bevor abrupt das Ende einsetzt. Für den Mogwai-Kenner ist das natürlich nichts Neues. Großartig ist es trotzdem.

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