My Blueberry Nights :: Wong Kar-wai (UIP/Prokino)

Die kunstvollen Nahaufnahmen, das gewagte Spiel mit Farben und Formen, der mitreißende Rhythmuswechsel – alles ist da in Wong Kar-wais erstem englischsprachigen Film, doch es fügt sich nicht zusammen. Was sich bei „2046“ leicht angedeutet hat, ist nun gewiss: Hongkongs einstiger Visionär des modernen Kinos hat in seinem sonst elektrisierenden Chaos der Gefühle und Geschichten den Faden verloren. Die drei Stationen von Elizabeth (Norah Jones), die aus Liebeskummer davonläuft und an Reife gewinnt, sind eigentlich sehr unterschiedlich gestaltete Kurzfilme, in New York klagt sie bei Blaubeerkuchen einem Cafe-Betreiber (Jude Law) ihr Leid, die Bilder sind dunkel und brüchig, verhängnisvoll in Rot getaucht sind ihre Erlebnisse als Kellnerin in Arizona mit einem Alkoholiker (David Strathairn) und seiner Ex-Frau (Rachel Weisz). Kristallklar schließlich die Episode einer Pokerspielerin (Natalie Portman), die den Tod ihres Vaters für einen Bluff hält. Zeitlupe und Weitwinkel wirken willkürlich, selten berühren einen die Charaktere. Extras: Interviews. Feature.

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