OneRepublic – Dreaming Out Loud :: Von Timbaland entdeckt, aber doch bloß belangloser Poprock

Einer der großen Irrtümer über das Jahr 2007: Nicht die schnappgeatmete Ella-ellaeh-eh-eh-Stelle aus Rihannas „Umbrella“ war der nervigste Ohrwurmschnipsel des Jahres, sondern jede beliebige Stelle aus „Apologize“, jener Trennungs/Versöhnungsschnulze, die man als quasi-dramatische Hintergrundmusik bei jeder dritten „Popstars“-Folge und als blecherne Handymusik bei jeder zweiten U-Bahnfahrt aufgetischt bekam. Verantwortlich für den Erfolg der wohlfeilen Schluchzerei ist Timbaland, der das bis dato unbeachtete Stück der Poprock-Band OneRepublic aus Colorado mit ein paar für seine Verhältnisse eher hausbackenen Beats und R&B-Geschwurbsel zum Nummer-eins-Hit aufhübschte.

Dass das dazugehörige Album „Dreaming Out Loud“ auf Timbalands eigenem Label erschienen ist, hört man dem lupenreinen Midtempo-Belanglospop dann allerdings nicht weiter an – ohne irgendwelche Überraschungen wird hier im Geiste von Maroon 5, Matchbox Twenty und gelegentlich auch James Blunt stieselig drauflosgedudelt und -gejodelt. Sänger Ryan Tedder schrieb bereits Lieder für Natasha Bedingfield, Jennifer Lopez und Timbaland, was jedoch leider auch nichts daran ändert, dass das Debüt seiner eigenen Band über weite Strecken seicht und übertrieben gefällig geraten ist.

Hier und da scheint ein perfekter Hymnenmoment auf, dessen kalkulierter Gefühlswallung man sich nicht ganz entziehen kann, doch gleich daraufstoßen ausgiebige Schmalzbäder wieder in gleichem Maße ab. „Alles“ von den Beatles bis zu U2 habe sie beim Schreiben von „Dreaming Out Loud“beeinflusst, gab Tedder dummfrech zu Protokoll – perfekte Musik also für Menschen, die „eigentlich alles, so querbeet“ hören.

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