Open Hearts von Susanne Bier :: (Start 9.1.)

Wieder ein Dogma-Film. Jedes Mal will man stöhnen und spotten über das keusche Authentizitätsgebaren dieser dänischen Filmemacher, die uns der Illusionskraft des Kinos entreißen wollen. Und dann überrumpeln sie einen doch, ist man ergriffen und fiir ein paar Stunden geläutert von seinem zynischen Blick aufs Leben. „Open Hearts“ erzählt ebenso empfindsam wie unerbittlich von den Gefühlen nach jenen Sekunden, in denen das Schicksal jegliche Klarheit pulverisiert. Joachim (Nikolaj Lie Kaas) wird von einem Auto angefahren und ist vom Hals ab gelähmt. Geschockt verweigert er jegliches Mitgefühl, beleidigt die Krankenschwester und verstößt sogar seine Verlobte Cecilie (Sonja Richter), die sich bei ihren Besuchen verzweifelt an ihn klammert. Trost findet sie bei dem Arzt Niels (Mads Mikkelsen), dessen Frau den Unfall verursacht hat und ihn auch ermutigt, sich um das Mädchen zu kümmern. Er verliebt sich in Cecilie und verlässt seine Familie. Die Bitterkeit und Schmerzen gehen einher mit Süffisanz, Leidenschaft und Ehrlichkeit, was den Film zu einem intensiven Erlebnis macht.

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