Pete Yorn – Nightcrawler

Eine Trilogie! Nichts weniger als das hatte Pete Yorn mit seinen letzten beiden sowie diesem neuen Album im Sinn. Nachdem „Musicforthemormngafter“ den Morgen und „Day I Forgot“ den Tag vertont haben, ist mit „Nightcrawler“ nun die Nacht dran.

Gleich mit „Vampire“ geht es hinein ins Dunkle: Yorns Stimme schwankt und flüstert und bricht, und die Band spielt dazu in einem dunklen, feuchten Keller – das Lied ist kein ganz großes, aber der Anfang ist gemacht.

Danach ist alles gut, manches sogar fabelhaft. Yorn schreibt beizeiten kräftig rockende Songs, die die Grenzen des artigen Singer/Songwriting bewusst sprengen: Das riffig griffige „Policies“ mit seinen kantigen, fast wavepunkigen Gitarren, das hymnische „Undercover“, das bei Tageslicht auch Chris Martin hätte singen können, das mit schäbigem Elektro-Beat verunstaltete „Maybe I’m Right“, lauter klar konturierte, wunderbar stimmig entworfene Kompositionen.

Natürlich bleibt Yorn dabei dann doch wieder Yorn und schreibt jede Menge amerikanischer Gitarrenlieder, darunter das herzergreifende „The Man“, bei dem die befreundeten Dixic Chicks mitspielen und mitsingen. Aber selbst in diesen traditionellen Momenten ist Yorn seinem Konzept treu und taucht seine Lieder in eine kargbeleuchtete, fahle Szenerie, die man nur mit zusammengekniffenen Augen erkennen kann; auch die Gesänge sind selten gerade heraus gefühlig, sondern halten sich bedeckt und des Öfteren kühl im Hintergrund – Bowies „Low“ sei hier das Vorbild, erklärt der Künstler und gibt so einen wichtigen Hinweis auf dem Weg ins Werk.

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