Peter Huth :: Berlin Requiem

Vor allem die Fernsehserie „Walking Dead“ hat eine Renaissance der Untoten beflügelt. Nun bricht auch in Deutschland das Zombiefieber aus. Zumindest in der Hauptstadt Berlin, für viele sowieso die Zombie-Hauptstadt schlechthin. Überraschend allerdings, dass „Berlin Requiem“ aus der Feder eines, man möchte sagen wertkonservativen Boulevardjournalisten stammt und deutlich besser ist als Marc Forsters Weltrettungsszenario „World War Z“. Peter Huth, der – wie in Kai Meyers Nachwort zu lesen ist – das Zombieblut mit der Muttermilch eingesogen hat, ist herrlich Old School, wandelt auf den Spuren von George A. Romero und nutzt die altbewährte Mensch-Zombie-Dichtonomie zu einer nicht gerade subtilen, dafür Axthieb-genauen Abrechnung mit Rassismus, Sarrazinismus und was sonst so in der Berliner Ursuppe nach oben kocht. Ein rasanter und politisch brisanter Reißer mit für das Genre außergewöhnlich ausdifferenzierten Figuren. (Heyne, 12,99 Euro)

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