Phantom/Ghost

To Damascus

Mute

Pop in der weinroten Samthose: abgeklärt und durchaus stimmungsvoll

Auf durchaus angenehme Art unspektakulär, diese Platte. Und ganz anders als das, was die Herren sonst so machen. Phantom/Ghost sind Thies Mynther (Stella, Superpunk) und Dirk von Lowtzow von Tocotronic. Aber das darf man gleich wieder vergessen. Tocotronic-Fans jedenfalls brauchen „To Damascus“ nicht. Gibt keinen Rock hier und keine Slogans, die man sich aufs T-Shirt schreiben könnte.

Das ist der Pop in der weinroten Samdiose. Von lang vergessenen Gärten und von Traumwelten ist hier die Rede, über die man vielleicht wirklich nur auf Englisch singen kann, weil man heimatsprachlich doch nie vergessen machen könnte, dass in diesem Arkadien auch mal ein Hölderlin wandelte. Andererseits muss man sich in der Sparte des abgeklärten, stimmungsvollen, geheimnisvoll funkelnden Songwriting mit so halb vergessenen Großmeistern messen wie Peter Blegvad oder Greaves/Cunningham, die aus wenigen Handgriffen das emphatische Gefühl in vollendeter Eleganz zauberten. Dagegen nimmt sich das Duo noch wie ein Patrick Hernandez mit „Born To Be Alive“ aus.

Aber sie sind schon selbst schuld. Schließlich bringen sie einen mit den entschleunigten, im trägen Strom treibenden Songs (mit ein wenig aufgeklärter Disco zwischendurch) erst auf den Geschmack, dass man hofft, von Lowtzow würde wie Scott Walker singen. Das tut er aber nicht. Das kann er nicht.