Portugal. The Man – Church Mouth :: Freudiger Hippie-Postrock von aufgeregten Männern mit Bärten

Den Bandnamen erklären wir jetzt mal nicht, aber Sänger John Gourley ist in Alaska aufgewachsen und seine Eltern waren Hippies. Er ist neben der Musik auch für alles Kreative bei seiner Band verantwortlich, entwirft den Mechandise-Kram, dreht Videos und so weiter. Ein Mann mit sehr vielen Visionen, ein Devendra aus dem Eis, dessen Freunde elektrisch sind und mit Barten experimentieren. Weswegen es nicht verwundert, dass Portugal. The Man freudigen Hippie-Postrock mit Einflüssen aus aller Gruppen Schubladen spielen. Glam, Bang. Rock and Roll!

Für einen kurzen Moment besteht zunächst jedoch der Verdacht, Jack White hätte eine weitere Band gegründet, die mal ein bisschen hier und ein bisschen da experimentiert. Aber es ist nur Gourley, dessen Stimme sich gleich im eröffnenden Titelstück in ungeahnte Höhen steigert. Und schon hier treffen The Mars Volta auf Interpol und Led Zeppelin, garniert mit einem kleinen Überbleibsel aus Jim Morrisons besseren Momenten. Doch schon auf „Telling Tellers Tell Me“ verhebt sich Gourley ein wenig im Früher-Thom-Yorke-Ähnlichkeitswettbewerb.

Auch geraten die hektisch klöppelnden Songs dann und wann etwas anstrengend. Da ist es ein kluger Schachzug, dass Portugal. The Man auch mal einen kleinen Gang zurückschalten, wirklich zwingend sind die deutlich auf melodischen Rock setzenden „Shade“ und das lauernde „Children“ indes auch nicht. Sympathische Menschen mit einer akzeptablen Plattensammlung probieren mal einiges aus. Das war auf dem Debüt „Winter: Ton Vultures!“ noch eher eine Sache von Sequencer und Drum-Computer, nun sind die Herren schon einen Schritt weitergekommen. Aber da geht bestimmt noch mehr.

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