Pur – Mittendrin

Da stehen sie nun alle fünf und drum herum ein Kreis, der Hartmut grinst und hält seine Hände fast schon dort, wo andere ihre Eier tragen. Doch zu früh gefreut, die Schwabentruppe sieht nur aus wie Captain Kirk und Crew, kurz vor dem Wegbeamen. Hey, Scotty, drück mal aufs Knöpfchen, und ab die Post. Ist aber nicht. Obwohl doch nur zwei Millionen Fans traurig wären, und das ist nicht vergessen! – noch immer eine Minderheit.

Die aber sehen wir jetzt schon wieder besinnungslos auf und ab hüpfen, wenn Hartmut vom „Herzbeben“ säuselt und irgendeine arme Sie erleben will, bis auch das letzte Herz zerspringt. Dazu tritt sein leider unzertrennliches Quartett jene Akkorde und Melodien breit, die sie sich vor scheinbar endloser Zeit ausgedacht haben und seither jedes Jahr mit neuen Titeln versehen. Dieter Bohlen erfindet ja wenigstens sein Privatleben immer wieder neu. „Hebt die Gläser, singt mit mir, ein Hoch auf die Besten, jetzt und hier“, nölt der Shouter in Sandalen jetzt. Wer war da bei ihm? Die Buckelwale aus einem Track, die dem Hartmut endlich die Frage nach dem Sinn des Lebens beantwortet haben, weil sie nur auftauchen, um da zu sein? Kein Zufall offenbar, dass „Mittendrin“ just im Nietzsche-Jahr durch seichtes Brackwasser an die Strände der Ahnungslosen spült Ein Zimmer weiter im Gruselkabinett behauptet der Hartmut dann, seine Fehler unabsichtlich zu machen.

Der erste Witz nach 30 Minuten. Wir behalten die Narrenkappe gleich auf, denn nun weint Hartmut Tränen ins Kissen, zerfallen Engel zu Staub und sollen Adler wieder mal fliegen, uohooh. Am Ende zeigt Hartmut Gnade. Zum „Einzug der Gladiolen“ vergisst die gequälte Stimme zu singen. So und nicht anders hat er sich doch noch einen knappen Stern verdient.

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