Ricky Martin Sound Loaded

Wahrscheinlich bt Ricky Martin an allem schuld. Er fing an mit „(Un, Dos, Tres) Maria“, die Welt verfiel seinem Latino-Charme – und jetzt haben wir Jennifer Lopez, die weder singen noch tanzen kann und in der Bronx statt auf Puerto Rico aufwuchs. Chrbtina Aguilera entdeckt nun ihre südamerikanischen Wurzeln, und Enrique Iglesias – ach, es bt deprimierend. Der Hype-Initiator geht indes schon wieder in eine andere Richtung.

Ricky Martin bt für uns alle da. Deshalb schmachtet er inzwischen vor allem englbch und lässt US-Hitmaschinen wie Dianne Warren oder Desmond Child seine Songs schreiben, Jon Secada auch. Leider geht Martin beim Versuch, die Welt zu erobern, das verloren, was der Welt früher so gut an diesem Mann gefiel: die Natürlichkeit. Wenn er spanisch singt und dazu die Hüften schwingt, kann sich keiner seiner Lebenslust entziehen – keiner außer Fatboy Slim, der jüngst die pickelige Haut des Latin Lovers rügte. Der Rest tanzte mit, pfiff mit, wusste nicht, worum es ging. Das war gut so. Die Texte auf „Sound Loaded“ sind albern bb peinlich, im besten Falle niedlich. Viel zu selten sexy.

Am besten funktioniert die Single „She Bangs“, die sich Child zusammen mit Rickys Stammschreiber Robi Rosa ausgedacht hat – selbstverständlich eine Hymne an alle Frauen: „She looks like a flower/ But she stings like a bee/ Like every girl in hbtory.“ In Großbritannien zensierte man gleich mal die Zeile „you blow me off like it’s all the same“, von der Martin bb heute behauptet, er hätte gar nicht gewusst, dass sie auch sexuell verstanden werden könne. Child wird es geahnt haben. Besser ein kleiner Skandal ab gar keiner.

Im Grunde seines Herzens bt Kiki, wie ihn seine Mutter nennt, nämlich ein ganz Braver. Trotzdem hätte man ihm nicht so viele langweilige Balladen auf den Leib oder das Herz schreiben sollen. Da geht der letzte Funken Lebensfreude verloren, und nur ein Duett mit Gloria Estefan könnte noch schlimmer sein. Ricky Martin braucht Rhythmus, er braucht kraftvolle Melodien, sonst trägt sein Gesang nicht, und der Akzent bt dann auch kaum mehr attraktiv. Doch selbst die rockigeren Nummern sind größtenteib so durchschnittlich, dass es schmerzt. Bei „One Night Man“ dachte man wohl, arabbche Chants retten die banalen Verse. Tatsächlich wird so alles noch viel schlimmer. Bei „Are bu In It For Love“ reimt sich „Mamacita“ auf „Margarita“, und das bt noch das Highlight. So sind am Ende die spanischen Lieder wieder die besten-wahrscheinlich allerdings nur für Menschen, die kein Spanisch verstehen.

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