Scout Niblett – I Am :: Alternativen von Maik Brüggemeyer

Als Emma Louise Niblett aus Nottingham vor zwei Jahren unter dem Namen Scout Niblett ihr rauhes, minimalistisches Debüt „Sweet Heari fever“veröffentlichte, war die Referenz schnell gefunden: P. J. Harveys „4-Track Demos“. Bald darauf ging Scout mit Cat Power auf Tour, und es ist nicht klar, ob Zuschauer diese Kombination überlebt haben, um uns zu berichten. An einen Gig in der Hamburger Schilleroper, den sie zusammen mit Songs: Ohia und June Panic spielte, kann sich der Rezensent immerhin noch gut erinnern. Soviel schon fast enervierende Intensität war selten. In diesem Jahr veröffentlichte Scout Niblett schon die verstörende EP „I Conjure Series“ mit dem großartigen „Rimksy To The Rescue“. Nun also das zweite Album „I Am“. Klar. Aber wer oder was denn? Schon das Cover – Scout mit „bread-face“ und Perücke – macht klar, dass das mit der Antwort nicht ganz leicht werden wird. Produziert hat Indie-Ikone Steve Albini, weil Niblett seinen Schlagzeugsound so mag. Und der dominiert dann auch das wieder recht karge Album. Auf den besten Songs der Platte, dem fast verhuschten „Boy“, dem wunderschönen „In Love“ und dem tollsten Stück des Albums,,Your Beat Kicks Back Like Death“ hört man gar nur Schlagzeug und Nibletts mädchenhafte Stimme, die die immer gleichen Zeilen wiederholt: „We’re all gonna die/ We don’t know when/ We don’t know how.“ Eines der Indie-Songschreiberalben des Jahres, keine Frage. Am Ende dann der Titelsong: „I am an emergency vehicle“, singt sie. Nun wissen wir’s. (too pure/beggars)

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