Short ClltS von Wolfgang Doebeling

Brian Setzer

Rockabilly Riot! Volume One -A Tribute To Sun Records Getreu seiner Erkenntnis, daß alles Ramsch ist, was nach 1959 gefertigt wurde, kehrt Brian Setzer in die aufregendste Ära des Rock’n’Roll zurück, an die Geburtsstätte des Rockabilly, nach Tennessee. Den frühen Sun-Sides gilt es zu huldigen, mittels Stil, Drive und tausend Sound-Nuancen, die Setzer seiner Gretsch so mühelos zu entlocken weiß. Ein paar Klassiker sind dabei wie Johnny Cashs „Get Rhythm“ oder Charlie Richs „Lonely Weekends“, aber auch Songs, die nur Eingeweihten geläufig sind wie Tommy Blakes fabelhaftes „Flatfoot Sam“ oder Ernie Bartons „Stairway To Nowhere“, dessen Gospel-Dimension Setzer mithilfe der Jordanaires exploriert. 23 Cuts, 23 heiße, lodernde, funkenstiebende Feuer, 23 Fanale für den Geist, der damals alles entfachte. Das „Volume One“ im LP-Titel schürt Hoffnung auf mehr. (SURFDOG)4,0

Hayseed Dixie

KissMy Grass Was läge einer Bluegrass-Band ferner als knalltütiger Bolz-Rock? Genau, sagten sich Hayseed Dixie und machten sich ans dubiose Werk: „A Hillbilly Tribute To Kiss„, so der Untertitel, ist ein Party-Spaßfür Kiss-Kanaillen, für Bluegrass-Liebhaber erst nach dem siebten Shot Wild Turkey.

Komisch?Kissmyass. (ESSENTiAL)*/2

Jackie Leven & lan Rankin

Jackie Leven Said Dokument eines höchst vergnüglichen Stelldicheins zweier schottischer Kunst-Käuze: des Bestseller-Autors lan Rankin, Spezialität: Crime Fiction, und des nicht übermäßig populären, aber ungeheuer produktiven Songschmieds Jackie Leven, Spezialität: eiserne Mannbarkeit. Ein Auftritt in Edinburgh, bestehend aus Rankins Lesung seiner Kurzgeschichte „Jackie Leven Said“ über die Lebenskonflikte eines Plattenproduzenten, musikalischen Interludes von Leven und dem Keyboarder Michael Cosgrave, einer aberwitzigen Diskussion über die gemeinsame Heimat, das Kingdom Of Fife, sowie der musikalischen Darbietung neuer Songs des Mystikers Leven. Komisch? Youbet.(COO-KING VINYL) 3,0

Kathryn Williams

OverFlyOver Die kapriziöse Künstlerin mag trotz Kritiker-Zuspruchs und Mercury-Nominierung ihren Major-Label-Deal verloren haben, doch erweckt, Over“ mit seinen feinen Beats und vorsichtigen Rock-Flirts eher einen teuren, radiotauglichen Eindruck als ihre letzten Platten. Was blieb, ist die Spannung zwischen Folk-Spinstigkeit und charmant-selbstironischen Songs. (CAW) 3,0

Saul Williams

Saul Williams Seine von Rick Rubin ingeniös produzierte Debüt-LP“/4mefnysf Rockstar“ war so anstrengend wie ultimativ überzeugend, seine Live-Shows sind so eklektisch wie elektrisierend. Auch auf seinem aktuellen Album zieht der egozentrische MC wieder alle Register und reitet seine kataklystischen Verbalattacken wider Anpassung und Abhängigkeit, schwarzen Rassismus und weiße Anbiederei, Hiphop-Popanz und Hiphop-Stupidität, Gott und die Welt. Williams findet zu jedem Track einen eigenen Flow, der mal besser, mal bumsiger mit den Background-Beats korrespondiert (WICHITA) 3,5

Fantasyy Factoryy

Paintings From Inner Space Floydianische Psychedelia zwischen Barrett-FreakpopundGilmour-Wolkigkeit, lyrisch kosmisch-kaleidoskopig, mit Titeln wie „Carnival Of Memories“ und „Escape“, letzteres mit einem schönen Shadows-meet-Quicksilver-Gitarren-Intro ausgestattet. Untadelig-stilsicher sind Design des Foldout-Covers sowie Klang der180g-Pressung. For Psych-Fansonly. (Ohrwaschl) 2,5

Nine Below Zero

Hat’s Off Blues- und Boogie-Standardsvon Muddy Waters, Elmore James, Willie Dixon oder Slim Harpo, von den britischen R 8. B-Veteranen anständig-reverent entboten, ohne Feuer, aber auch ohne Muff. Immerhin. (ZED) 2,0

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