Short cuts

SR-71

NowYouSeeInside ircmimgi Niedlich sieht Sänger Mitch Allan aus: ein bisschen romantisch, verzweifelt auch und doch entschlossen, es im Leben zu etwas zu bringen. Perfekt für eine Hauptrolle bei «Party Of Five“. Die Musik vom Debüt seiner Band passt dazu: Hardrock ohne echte Härte, straighte Melodien mit Refrains, die dank ihrer Einfachheit hängenbleiben müssen – die neuen Bon Jovi für alle, die gerne mal headbangen wollen, denen Limp Bizkit aber zu hysterisch sind. Oder, wenn es nach Allan selbst geht, „eine Mischung aus Queen und MötleyCrüe“.3,0

TapRoot Gin (ATLANTIC/EASTWEST)

Limp Bizkits Chef mütze Fred Durst entdeckt indes neue Bands, die altbekannt klingen. for kurzem war er noch Fan von TapRoot; jetzt haben die vier beim falschen Label unterschrieben und sind nicht mehr wohlgelitten. Ihre Debüt-Songs klingen wie Outtakes eines Tool-Albums – dynamisch zwar, aber noch unausgegoren und zu oft sinnlos kreischend. 2,5

Jarabe De Palo

De Vuelta Y Vuelta ( v i R G i n ) Das wird wohl nichts mit dem Erfolg in Deutschland. Während Pau Dones und Freunde in Spanien längst in den größten Stierkampfarenen spielen, werden sie hier zu Lande auch mit dem dritten Album keinen Stich machen können. Da mag neuerdings Jovanotti gastrappen und der Sound ein wenig modernisiert worden sein, am Ende klingen Jarabe doch wie eine Folkloreband, die zum Tapas-Essen gereicht wird – und danach vergessen. 2,0

Flyswatter

Black And Blue iconnkiedi College-Rock aus München? -Ah, gäh’weida!- Doch, wirklich! Flyswatter stehen ihren amerikanischen Vorbildern in nichts nach: Da wird geschrammelt und geschrien, von Verzweiflung und Verlust erzählt und dabei nie vergessen, dass einem eine gute Melodie den Tag retten kann. Leider unterscheiden sich Flyswatter kaum.2,5

Liquid Gang

Sunshine -atlantic/eastwest) Dieses Album klingt ungefähr so sonnig wie Korns Kindheitserinnerungen oder White Zombies schlechte Trips. „Breakdown“, „Drama“, „Blunt Force Trauma“ die Titel verraten schon, dass Jose Maldonado wenig Fröhliches zu vermelden hat. Allerdings wirft das Quintett aus Philadelphia zwischen all die Wut und den Gitarrenkrach auch immer wieder gefällige Melodien hin – und dann klingen sie wie Konkurrenz für Creed. 3,0

Britta

Kollektion Gold ifliiichen/efai „Kein Image. Songs.“ soll Brittas neues Motto heißen, aber es ging ja schon beim Debüt Jtrgendwas ist immer“ nur um Popmusik, die freilich mit erstaunlichem Selbstbewusstsein daherkam und mit bewegenden Texten. Das zweite Werk geht noch einen Schritt weiter: Christiane Rösinger philosophiert lakonisch und mit schwärmerischer bis müder Stimme über das Künstlerleben in Berlin, über „Das alte Lied“ von Liebe und Entzug, über „Probleme, die andere gerne hätten“ – und verfallt dabei nie in Klischees, sondern nimmt sie höchstens auf die Schippe. 3,5

Jud

The Periect Lite inoisolutioni Gitarren wie Mauern, das Schlagzeug trommelt direkt in die Magengrube, die Stimme changiert zwischen todtraurig und bösartig JUD können einen einschüchtern, vor allem aber beeindrucken. Vom Stoner-Rock ist nicht viel übrig das US-Trio bringt seine Songs jetzt präzise auf den Punkt. 3,5

Sissel

AllGoodThings (hercuhi Sissel heißt mit Nachnamen Kyrkjebo-Skoller, aber so kann man ja kein Popstar werden. Die Dänin hat sieben Jahre lang kein Album veröffentlicht, dafür mit Tenören und Königininnen duettiert. Nun sucht sie gar nicht mehr den Anschluss an die Moderne. Zwar baut Sissel ein paar blubbernde Beats ein, doch ihre ätherische Stimme und die schwelgerischen Songs haben mit Pop wenig zu tun- und sind allemal erträglicher als Enyas Ergüsse. 2,5

Hendrix Cousins

(ULF TON E II D E L CONTRAIRE) Mit Jimi ist der Sänger nicht verwandt, er nennt sich nur spaßeshalber Hendrix. Zusammen mit dem Bassisten Richard Cousins hat sich der Schweizer dem Soul-Pop verschrieben – mit allem, was dazugehört: Bläser und Background-Sängerinnen, fiinkige Rhythmen und Oden an die Frauen. Allerdings zu unprätenziös (oder auch altmodisch), um in das Fahrwasser von Schwulst-Experten wie Ayman geraten zu können. 3,0

Subway To Sally

Herzblut iisland/mercuryi Warum Neues wagen, wenn das Alte endlich so gut läuft? Subway To Sally geigen sich wieder eine krude Mixtur aus Mittelalter, Metal und Moritaten zusammen, erzählen von Schlachten, Engeln, und Veitstanz. Gruselig. 1,5

Electric

(POLYDOR/UNIVERSAL) „Wunderbar“ heißt nicht nur ein Song, wunderbar ist auch Electrics Glamrock. Die Hamburger verneigen sich vor Marc Bolan und machen Krach wie Iggy. 3,5

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates