Short cuts VON FEYER, FUSS, HÜTTMANN :: Ar The Virgin Suicides Score i v i R g i n ) Georgette Dee & Terry Track Live in der Deutschen Oper t v i e i u i e b )

Da die luftigen, fließenden Sounds der Franzosen die Filmmusiken der 60er und 70er Jahre assoziieren und auch zitieren, mutierten ihre Elektro-Tracks im Fernsehen zu Kiangkulissen für Erotikund Mode-Berichte. Nun hat sich das Duo gleich dem Kinogewerbe zugewandt und einen sphärisch-verspielten, trunken-träumerischen Score für das Jugend-Drama „The Virgin Suicides“ von Sofia Coppola entworfen. Natürlich funktioniert die Musik wie Songs: In „Playground Love“, gesungen von Gordon Tracks zu einem fast zu triefenden Saxofbn-Solo, oder den hymnisch taumelnden „Dead Bodies“eignen sie sich britischen Glam-Pop an, während „Empty House“oder „Dirty Trip“ der französisch-italienischen Krimi-Atmosphäre folgt. Umwerfend auch die Psychedelic-Wave „The Word Hurricane“. Und selbst beim Rest wird gar die Fahrt im Fahrstuhl einer Versicherung zum sinnlichen Erlebnis. 4,0

VondaShepard

Songs rrom Ally McBeal IIcepic/sonyi Im direkten Vergleich zur liebenswürdig neurotischen Ally McBeai ist die Country-Pop-Schnulzensängerin Vonda Shepard deprimierend langweilig. Einige Lieder rühren – vor allem wenn man die Serien-Momente vor Augen hat – doch: „World Withouth Love“ und „To Sir With Love“, AI Greens Seele sei Dank. Der Rest ist ebenso zuckersüß wie belanglos. 2,0

StanRidgway

Anatomy inew west/import) Immerzu weht der Wind durch diese melancholiesatten Road-Songs aus den Gossen von LA. – leider konsequent in die falsche Richtung. Da reimt sich long auf wrong, wenn der Ex-Wall Of Voodoo-Mann die „Mission Bell“ hört, vergeblich dem „Train Of Thought“ hinterherjagt oder einen „Deep Blue Polka Dot“ setzt. In Ridgways akustischem wbandectty mutiert dasFolk-Sujet der Mörderballade („Valerie Is Sleeping“) ebenso schlüssig wie Merle Travis‚ unverwüstliches „Sixteeri Tons“. Dazwischen lassen Instrumentals wie „Mickey The Priest“ ahnen, weshalb Ridgway mittlerweile als B-Filmkomponist und nicht als Hidieferant seine Burger verdient Erinnert sich denn noch irgendjemand an seinen kleinen 86er-Erfolg „Camouflage“? 3,5 Eine Warnung vorweg: Diejenigen, die das wimmernde Geheule der unsäglichen Berliner Band Rosenstolz als das Höchste der Gefühle ansahen, werden sich nach dem Genuss dieser CD stillschweigend nach neuen Idolen umsehen müssen. Die Rede ist von Herrn Terry und Frau Georgette, die mit dem Livemitschnitt aus der Deutschen Oper Berlin ihre Ausnahmestellung im Wettkampf der Diseusen untermauern. Das Programm setzt sich sowohl aus gelungenen Coverversionen („TU Be Home“ von Randy Newman) ab auch aus hinreißenden eigenen Stücken des ungleichen Duos zusammen. Textlich immer zwischen verzweifelt und vulgär erotischer Mächenfee, versetzt Georgette Dee die Audienz in jenes verzückte Erstaunen, dass jegliches Zwischengejohle verhindert. 3,5

Gloss

From Oaxaca To Puerto (Fuego/jaroi Nicht ganz zu Unrecht haben M. Walking On The Water nie den Status des Geheimtipps verlassen können. Mike Pelzer hat das Projekt daher aufEis gelegt und macht zusammen mit seiner Lebensgefährtin Lima Peru unter dem Namen Gloss nun melancholische Popmusik. Erfreulich und rar für deutsche Produktionen: Die Sängerin hat keine Engelsstimme und kann statt dessen wirklich singen, textlich gibt es kaum Ärgernisse zu vermelden, und zu den durchweg fein komponierten Songs ist die passende Instrumentierung (Geige, Klavier Harmonium) auch noch angemessen arrangiert. 3,0

Motorpsycho

LetThemEatCake -stickman/indigoi Vielleicht liegt es am langen, dunklen, kalten Winter dass skandinavische Musiker so begnadete Eklektizisten sind, denen man ihre Herkunft nicht anhört. „We‘ ve made, White Album/Exile On Main Street/Songs In The Key OfLife’type mammothworks soo many times“, meint Sänger Ben jedenfalls jetzt, dass die drei Norweger mal was ganz anderes ausprobieren wollten. Verhuschteti melancholisch orchestrierter Pop statt Rock, Piano-Harmonien, schmissige Bläser, Hammond-Orgel, glamouröser Gesang, vertrackte Rhythmen. Dennoch: Beatles, Randy Newman, Elvis Costello vielleicht. 4,0

Alternative Allstars

Rock On (SUPERSONIC/GDN/8MG) Selbstbespiegelung kann sooo schön peinlich sein. Als ^Pet Sounds’in die Endneunziger geballert“ wird das Debüt des Trios um den Ex-Thumb-Sänger Claus Grabke angepriesen, und entscheidend an der Aussage ist das Anhängsel „sozusagen“. Denn es ist eben nicht egaL ob deren „Ergebnis britisch oder doch eher amerikanisch klingt*V wie es im Info heißt, denn das Gerocket und Gegröle ist ganz und gar deutsch zwischen dem biederen 80er-Pathos der Clowns 8i Helden und den Kalauer-Gassenhauern von Mr. Ed Jumps The Gun. Viel Spaß auch dabei. 2,0

Larry Barrett

f he Big Stowdown iglhterhouse) Mit dem gitarrebauenden Songwnter aus Seattle hatte man nicht mehr gerechnet, so lange war er von der Bildfläche verschwunden. Gute Voraussetzungen für eine Überraschung. Und die schafft Barrett tatsächlich: Mit einem Dutzend bittersüßer, weltmüder Akustik-Songs, vollgesogen von Heim- wie Fernweh, mit berückenden Harmonies von Emily Marsh, einem frisch integrierten Piano und klugen, einfühlsamen Begleitern. Der unpeinliche Kurt Cobain-Nachruf „Pull The Plug“ mag etwas spät kommen. Aber wird chronologische Zeit nicht ohnehin überbewertet? Auch in diesem Sinne trifft der Titel die Musik auf den Punkt.3,5

SuchASurge

Der Surge Eftekt ( e p i c / s o N t) Vor fünfjahren waren die Braunschweiger mal fast ganz groß, doch heute spielen sie sich noch immer tapfer den Hintern ab. Die Popularität des deutschsprachigen Rap und amerikanischen Crossover-Mefcü könnte nun die zweite Chance bringen. Kongenial wuchten sie massive Riffe, feuern Scratch-Stakkati ab, rappen sarkastisch mit Ferris MC und den Spezializtz und bieten mit dem poppigen „Silver Surger“ einen möglichen Single-Hit an. 3,0

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