Short Cuts von Oliver Hüttmann und Jan Wigger

Shantel

Great delay ( – 7) Der Frankfurter DJ lebt nun in Tel Aviv, und der Einfluss orientalischer Musik aufsein neues Album,, Greatdelay“ wird nicht nur von der Sängerin Efrat Ben-Zur geprägt Neben Breakbeats, Dub und House hat er auch Streicher, Gitarren und Posaunen eingesetzt. Luftig schwirrende Stücke wie das jazzige „Backwood“ oder das poppige Jnside“ sind ein entspannter Genuss. 3;5

To Rococo Rot and I-Sound

Music Is A Hungry Ghost (cityslang) Nach den sehr exzentrischen, sperrigen, mikroskopischen Collagen von „The Amateur FJe»“*kehren die Düsseldorfer auf ihrem vierten Album zu eleganteren Klängen, fast wie Songs melancholisch fließenden Strukturen zurück. Vielleicht liegt das am Produzenten, dem New Yorker DJ und Musiker I-Sound. Amüsant ist die Selbstdefinition der Elektroniker, wenn sie hinter ihren Namen statt Instrumente das Computer-Equipment aufzählen wie Casio AK 1, ATC-1, ESI 2000 oder eine Vermona Rhythmbox. 3;5

Solar Moon System

Logbook ’94-’00 (rainhorse) Die vier Kölner Musiker, Produzenten und DJs betreiben auf der Basis eines Soundsystems ein Netzwerk, das von Klaus Schulze bis zu Whirlpool Productions reicht. Nach Remixen schweben sie sich auf ihrem Debütalbum durch spacige Sounds und bizarr-träge Rocksongs. 3;0

Bollywood Breaks

Sampler (Pias ) Fast schon der ultimative, universelle Soundtrack: Die indischen Künstler Saniiv und DJHarv haben hier die beste Musik aus indischen Filme zusammengestellt. Inspiriert von westlichemjazz, Funk und Pop der 60er und 70er Jahre und kombiniert mit fernöstlichen Instrumenten und Gesangspassagen, spiegelt „Cosmic Flute“ etwa das klassische Abenteuerepos wieder und „Saflron Sunset“ den Blaxploitation-Krimi.4;0

Mikey Graham

Meet Me Halfway (KOCH) Der Boyzone-Sänger fühlt sich von Bob Dylan, Sting, Eric Gapton und Van Morrison beeinflusst Aber die innig mit Soul intonierten Songs auf seinem Solodebüt klingen weiterhin nach Pop-Einerlei. 2;5

Silent Poets

To Come…Another Version (EAsTwEsT) Die in Frankreich und England aktiven Downtempo-Künstler Michiharu Shimoda und Takahiro Haruno aus Tokio präsentieren Remixe ihres Albums „Tb Come“. Stimulierende Sounds zwischen surrealem Pop („Prisons“), TripHop („Where The Sidewalk Ends“) sowie „Someday“ mal als funkiger Breakbeat-Track, mal als jazziger HipHop.3;5

Virgimaie

Pophymnen (Eastcore/flight 13) Momentan wollen alle und niemand aus Berlin kommen. Das Quartett Virginia Jetzt! ist neben dem Jeans Team die positivste Überraschung der Metropole. Auf „Pophymnen“ versammeln sich fünf mal krachige, mal fein ziselierte Stücke, ein gelungenes Sharon Stoned-Cover und eine erfrischende Ben Folds Five-Reprise. Bei allem juvenilen Schwung und Kennertum bleibt allenfalls noch die Frage, was wohl Virginia jetzt! bedeuten mag. Klingt nicht nach Erfolgs-Band. 3;5

Reiziger

My Favourite Everything (indigo9 Verdientermaßen Labelmates von Motorpsycho wurden Reiziger mit ihrem bislang besten Album „My Favourite Everything“. Wer die vier Belgier für die Zerrissenheit, Kontemplation und Leidenschaft liebt, die sie mit Bands wie The Van Pelt, The Lapse oder Cursive teilen, der kommt an den neun Stücken nicht vorbei. Beinahe tadellos. 3;5

Sometree

Sold Heart To The One (populoud) Hannover hat uns in Sachen Rock und Pop bisher regelmäßig nur das Schlimmste beschert. Kurt Ebelhäuser (BlackmaiiyScumbucket) und sogar Pal AJenkins von den unerreichbaren Three Mile Pilot hat das nicht abgehalten, die ausbrechenden, expressiven Song-Schleifen des Quartetts mit ihrer Präsenz zu veredeln. Eine runde Sache. 4;0

Flyte Reaction

Sensilla iworonzow/zomba) Seit nunmehr zehn Jahren veröffentlicht der Songwriter Mick Crossley aus Cambridge unter dem Namen The Flyte Reaction fleißig Alben, die bis auf eine überschaubare Fan-Gemeinde kaum jemand hören wilL Dabei ist „Sensilla“ eine mehr als akzeptable Hommage an die Hippie-Bewegung. Die Balladen rühren das Herz – nur für einen neuerlichen „Summer Of Love“ ist es aber endgültig zu spät. 2;5

Captain Soul

Beat Your Crazy Head Against The Sky (POPTONES/ZOMBA)

Fast jede Woche wird Ex-Creation-Chef Alan McGee auf der Talentsuche für sein neues Label fündig. Dieses Quartett, das er auf dem Land aufgegabelt hat, ist ein guter Fang: Die Jungs changieren harmlos, aber gekonnt zwischen Zombies, Beatles und Teenage Fanclub. Also wie alle Bands, die McGee in seinen späteren Tagen entdeckt. 3;0

Life Without Buildings

Any Other City (Tugboat / Efa) Über die Auftritte von Sängerin Sue Tompkins erzählt man sich wahre Wunderdinge, ‚Any Other City“ ist gleichermaßen Anstrengung und Herausforderung für den Hörer: atemlos, unverträglich, doch seltsam schön. 3;5

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