SOLO FÜR KLARINETTE von Nico Hofmann :: ab 15. Oktober

Ein abgebissener Schwanz und eine mit Blut verkrustete Klarinette klingen nach Sex’n’Crime New Yorker Art. Zumindest in der Romanvorlage der Psychoanalytikerin Elsa Lewin. Regisseur Nico Hoffmann („Der Sandmann“) hat den Tatort nach Berlin verlegt. Zuständig für die unschöne Angelegenheit ist Kominka (Götz George), ein vom Burn-Out-Syndrom gepeinigter Bulle, dem neben dem Genital die Scherben seiner Ehe zu Füßen liegen. Auf einer Single-Party initiiert er die Begegnung mit Anna (Corinna Harfouch) – der Hauptverdächtigen. Zwei Menschen prallen aufeinander in ihrer verzweifelten Suche nach dem letzten Zipfel Glück. „Solo für Klarinette“ ist eine meisterhafte Studie über die Einsamkeit der Verlassenen; eine stringent erzählte Tragödie, deren nihilistische Atmosphäre die Kehle zuschnürt. Selbst in Nebenrollen (Christian Redl, Barbara Rudnik) exquisit besetzt, ist dies nach „Lola rennt“ der zweite erfreuliche Film aus deutschen Landen.

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