Spoon :: They Want My Soul

Rock’n’Roll für Leute, die Rock’n’ Roll eigentlich langweilig finden.

„No, I ain’t your dancer!“ Britt Daniel trotzt. Zu rappelnden Drums und Gitarren, die einem von rechts und links um die Ohren fliegen, singt er im fies übersteuerten Garagenrock-Smash-Hit „Rent I Pay“ störrisch gegen die Routine an. So lärmend hat bisher kein Spoon-Album losgelegt – nicht mal „Ga Ga Ga Ga Ga“ von 2007. Doch auch wenn es auf „They Want My Soul“ einige solcher großen Rock’n’Roll-Momente gibt, die Texaner lauter und kompakter als sonst Musik machen und einem gerne sagen, wo’s langgeht („Let’s go get out in the street/ Somebody’s gotta!“ heißt es im schmissigen Titelsong) – stur abzurocken ist dieser schlauen Band zu langweilig.

Deshalb gibt es hier wieder vielschichtige Indie-Pop-Kostbarkeiten zu hören, die sich an seltsamen atmosphärischen Grooves („Inside Out“, „Knock Knock Knock“), Popmelodien („Do You“) oder Ann-Margarets „I Just Don’t Understand“ ab- arbeiten. „Outlier“ und „New York Kiss“ wagen sich dann doch von Beats und Sequencern begleitet auf die Tanzfläche. Wenn Britt Daniel will, kann er tanzen. Und wie.

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