Stereophonics – You Gotta Go There To Come Back :: V2

Ein schnippisches Internetmagazin bezeichnete die Stereophonics letztens gleich als „Bryan Adams tribute band“. Fies, aber fein beobachtet. Schließlich feierte das Trio auch schon schöne Erfolge im Vorprogramm von Bon Jovi, wo sie kein bisschen deplatziert wirkten. Die anhaltende Vcrgrämung, die die ganz früher mal leidlich gut gelittenen Herren aus Cwmaman mit jedem Album stetig vorantreiben, findet mit ihrem vierten Album „You Gotta Go There To Come Back“ jetzt ihren traurigen Höhepunkt Im Grunde gibt es auf diesem Album nur zweierlei Lieder: Zum einen den urmächtigen Rock-Kracher im Stil der Single „Madame Helga“. Mit viel Wah-Wah schwelgen die Waliser in Siebziger-Jahte-Riffmanie, doch leider ohne jede Distanz, geschweige denn Coolness. Kelly Jones blökt wie der Nachbar im Suff, man glaubt gerne, dass all dies in der Garage von Drummer Stuart ersonnen wurde und denkt viel an schwitzige Baumwollhemden dabei. Zum anderen gibt es die Standard-Ballade, in der nicht geblökt, sondern reichlich „I’m going blaa-hind“-Lamento genäselt wird. Zwischendurch kommt immer wieder überraschend ein Gospelchor zum Einsatz.

Vermutlich würde man durch die gelegentlich eingestreuten Singalong-Passagen etwas milder gestimmt, würde auf diesem Album nicht alles so endlos lange dauern: Sechseinhalb Minuten, gefühlte Stunden plätschert schon der Opener „Help Me“ schmerzhaft lange vor sich hin, und auch dem Rest täte zackige Straffung gut, zumal die Ideenfülle doch überschaubar bleibt.

You gotta go there, na meinetwegen. Aber zurückkommen muss man nicht unbedingt

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