Substitute – The Songs Of The Who

Haarige Sache, so ein Who-Tribut. Gigantisch das Vorbild, beängstigend überdurchschnittlich die musikalische Hinterlassenschaft. Um es mit Eddie Vedder zu sagen: „Was mich an The Who nervt, ist, dass sie auf ihrer Reise durch die unbekannten Gefilde der Rockmusik jede, aber auch jede Tür eingetreten haben. Alle anderen können sich höchstens noch der Trümmer rühmen, die sie uns gelassen haben.“

Dass die hier anwesenden Trümmerfrauen und -männer dennoch ein gutes Ergebnis zustande bekommen, ist wohl nicht zuletzt der verständigen Projektleitung Bob Priddens zu verdanken, der seit über 30 Jahren Toningenieur von The Who ist. Dass er Paul Weller nicht lange überreden musste, ist klar. Seine Version von „Circles“ ist eine souverän scheppernde, stilistisch absolut präzise Reminiszenz an die Ziehväter, während Sheryl Crows „Behind Blue Eyes“ derart bewegt, dass man sich wünscht, sie würde nur noch anderer Leute Lieder singen.

Ein hundertprozentiger David Bowie klingt, als wollte er mit JPictures OfLily“ die Inspirationsquelle fiir.^iggy Stardust“ preisgeben, und die Stereophonics sind so überraschend gut und richtig, dass man sich tatsächlich fragt: „Who Are bu?“ Insgesamt, so könnte man argumentieren, ächzt das ganze Projekt ein wenig unter der Last des Respekts, denn irgendwas wirklich Gewagtes, wie das schwer dekonstruktivistische Who-Medley, das ÖRE-HOSE einst spielten, sucht man hier vergebens. Aber weil der Ansatz von vornherein kein experimenteller war, macht’s trotzdem Spaß, und Pete Townshend selbst ist nicht bloß zufrieden, er zeigt sich sogar „geschmeichelt von der Zahl der großartigen Künstler, die Bob für das Projekt ins Boot geholt hat“. Klar doch, Pete.

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