Tausendundeine Nacht

Tausendundeine Nacht ist schon oft zusammengetragen und übersetzt worden, auch mehrfach für CDs. Die 14-CD-Version von Helma Sanders-Brahms von 2005 gibt es nun als Neuauflage. Nicht opulent verpackt, dafür günstig. Zehn Silberlinge für weniger Taler. Blutvoll, voller Schlachten, Wortgewalt wie in der Bibel und mit einer Besetzung, so monströs wie in diesen 50er-Jahre-Schinken aus Hollywood. Im Schnelldurchlauf: Frau und Sklavinnen werden abgeschlachtet, der Wesir hat drei Jahre lang alle Hände voll zu tun, dem König jede Nacht eine Jungfrau zu bringen, Blut fließt spätestens im Morgenrot. Schreie wie in einer TV-Schmonzette mit Omar Sharif. Und da erst beginnt der Rahmen der Geschichten. Denn der Wesir bringt Scheherazade. die des Königs Lüste mit anderen Techniken befriedigen will: mit heißen Bettgeschichten, prall gefüllt mit fleischigen Details. Und ab da wird erzählt und fabuliert, rumgehurt und verhext, alles saftig und vollgesext, Lover und Sklavinnen kommen und eskalieren, es wird verhandelt und geschachert um Hingabe, noch eine Nacht, um wahre und gespielte, gezierte und kokettierte Gesten der Liebe. „Unterhalte, oder du stirbst!“ Für die Aufnahmen zog eine Karawane der Creme de la Creme durchs Studio, Eitle und Schauspieler, Schausteller und Trickbetrüger. Alles übereinander geschichtet, ineinander gefaltet und verhängt wie eine Djellaba.(24,95 Euro)

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