The Hiss – Panic Movement

Nicht lachen. The Hiss scheinen mir keine Bluesgitarren-Meisterschüler zu sein, die sich zusammengehockt und überlegt haben, wie man denn im heutigen musikalischen Klima so eine Band wohl aufziehen müsse. The Hiss scheinen mir viel mehr ein Haufen einfacher Gemüter zu sein, eine ehemalige Kneipenband oder so. Und wenn diese Nacht noch lang genug wäre, würde ich sie ohne Zwinkern zu neuen Königen krönen, weil mir dann schniepsegal wäre, dass die Kings Of Leon und Jet womöglich trickreichere Songwriter sind.

Die Riffs und so genannten Arrangements und typischen Handbewegungen hat der Hiss-Gitarrist doch eh daheim vor dem Spiegel innerhalb weniger Zigaretten herausgehustet. Das ist der ungetrübte Ausfluss eines Hirns, in dem die guten Stones- und Oasis- und Led Zeppelin-Platten drin sind und vielleicht sogar der „Riverboat Song“ von Ocean Colour Scene. Als Bonus hat man die hämische Freude, dass die Leute vom BRMC und andere ins Grundbuch eingetragene Rocker auf der Hiss-Platte unheimlich viele Fehler finden würden, unangebrachtes Feedback und hilflos einsilbige Gitarren-Soli. Weil sie neidisch wären auf den glühenden, naiven Charme der Band, die aus Atlanta kommt und singt: „A tiny little pony is the only thing I have!“, „I spent half my life in prison and the other half in jail!“, „I’ve been abused by you from my head up to my snakeskin boots“ – das bedeutet, dass der Mann auf dem Kopf steht.

Das beste übersteuerte, unterproduzierte Demo dieser Rock-Zeit, dieser Epoche der Debüt-Alben.

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