Vera Drake

Mike Leigh

In Cannes für den Wettbewerb abgelehnt worden, gewann Leigh mit dem eindringlichen Drama dann den Goldenen Löwen von Venedig. Vielleicht war es dem Auswahlgremium an der Croisette nicht künstlerisch exaltiert genug. Konventionell, ohne visuelle Mätzchen, jedoch mit viel Gespür für die Details und Stimmungen des Arbeitermilieus schildert Leigh die Geschichte der Ehefrau und Mutter Vera Drake (Imelda Staunton). Sie kümmert sich um den Haushalt, pflegt ihre kranke Mutter und Nachbarn, putzt nebenbei für eine reiche Dame und arbeitet an einem Fließband für Glühbirnen. Geduldig schildert Leigh diese zufriedene Routine zwischen Alltag und Abendessen. Und immer strahlt ein gutherziges Lächeln über die rosigen Backen von Vera Drake, auch wenn sie Frauen und Mädchen besucht, Lauge anrührt und einen Gummischlauch auspackt. Sie ist eine Engelmacherin. Ihre Familie weiß das nicht – bis nach einem Todesfall die Polizei kommt. Wie sie dann zusammenbricht und das gemütliche Sozialporträt zur Tragödie wird, hat erschütternde Intensität. Extras: Interviews, Biographien.

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