Vicky Cristina Barcelona :: Woody Allen (Start 4.12.)

Europa tut Allen gut. Mit „Match Point“ feierte er 2005 den herausragenden Auftakt für seine London-Trilogie, und auch sein Debüt in Barcelona sprüht vor Inspiration. Die vitale Sommersexkomödie um ein Vierecks-Verhältnis ist seine leichtgewichtigste Regiearbeit seit langem. Die Pointen über Liebe, Ehe und Affären sind aber derart geistreich, ironisch und erfrischend, als hätte der fast 73-Jährige darüber noch nie einen Gag verbraucht. Die US-Studentinnen Vicky (Rebecca Hall) und Cristina (Scarlett Johansson) entspannen in der katalanischen Metropole vor den Bauwerken Gaudis, die Allen begeistert wie ein Tourist abfilmt. Bei einer Vernissage macht ihnen der Maler Juan (Javier Bardem) ein frivoles Angebot. Die solide, verlobte Vicky lehnt empört ab, Cristina aber ist sofort entflammt von dem Künstler. Spitzfindig und sinnlich, aber nie schlüpfrig dekliniert Allen erotische Fantasien durch, die Penelope Cruz als Juans labile Ex-Frau mit verführerischer Impulsivität befeuert. Man hätte sich auf Allen in Rom, Paris und Berlin gefreut. Doch sein nächster Film „Whatever Works“ spielt wieder in seiner Wohnstube Manhattan.

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