Waters

Out In The Light

City Slang

Alles auf Anfang. Im Frühjahr 2010 löste sich Port O’Brien auf, sein Projekt mit Freundin Cambria – und Van Pierszalowski tauchte in Norwegen ab. Keine Lust auf Musik, aber beim Oslo-Bummel und beim Schwimmen im Fjord fand der Mann aus Alaska nach und nach einen neuen Fokus, musikalisch wie privat. „I ain’t too young to regret forever“, singt er im Schlusslied des Waters-Debüts, „Mickey Mantle“. Es geht also wieder um ein großes Rock’n’Roll-Thema, um Neuanfang. Man hört das bei „For The One“ sofort: keine Spur vom naiv-zarten Akustikfolk der Port-O’Brien-Werke, sondern die pure Wucht. Eine verzweifelte, verschrammte, verhallte Vier-Akkord-Attacke, die auch Ende der 80er-Jahre aus irgendeinem Keller in Seattle oder San Pedro hätte kriechen können.

Mit seinen norwegischen Sidemen glückt Pierszalowski die Gratwanderung zwischen retrospektiver Melancholie und munterem Aufbruch dann meist mehr und zuweilen weniger. „Take Me Out To The Coast“ ist der schnörkellos lärmende Weckruf des Teilzeit-Lachsfischers, der Titelsong ein hypnotisches musikalisches Mantra, „San Francisco“ („… is the way I feel“) die Hymne für die Mustang-Fahrt in den Sonnenaufgang, „O Holy Break Of Day“ eine massiv ausufernde Krawallorgie voller magischer Momente hautnaher Stille. Bei „If I Run“ etwa klingt das Wehleid dann doch aufdringlicher. So laut wackelnde Knie, so viel Pfeifen im Wald.

Aber wenn Sie Platten mögen, die mit Inbrunst wummern, klirren und krachen, und wenn sie dabei keine Angst haben vor manchmal katzenjammerigem Weltschmerz – greifen Sie zu!

Beste Songs: „For The One“, „O Holy Break Of Day