Whitesnake Little Box O’Snakes -The Sunburst Years 1978-82 :: Die Alben ihrer besten Phase in der reduzierten Volksausgabe

Die Alben lassen sich nur schwer rauslocken aus der kleinen Schatulle, aber man will ja nicht undankbar sein: Schön, dass es die Whitesnake-Werkschau jetzt in einer erschwinglichen Version gibt. Vor knapp zwei Jahren erschien die große „Box O’Snakes“ mit den ersten fünf Studioalben plus „Live At Hammersmith“ und „Live…

In The Heart Of The City“. Die Reading-Mitschnitte von 1979 und 1980 sowie die DVD mit Videoclips und weiteren Live-Aufnahmen fehlen bei der abgespeckten neuen Version zwar, die White-Vinyl-EP „Snakebite“ ist jetzt eine schnöde Vier-Track-CD, das Booklet enthält nur Tracklists und Songtexte. Aber wer vor allem die sieben Alben haben möchte, kommt jetzt ungefähr 150 Euro billiger weg.

Es sind die besten Alben dieser britischen Band, die oft als Led-Zeppelin-Kopie geschmäht wurde und in den 80er-Jahren dann zum noch breitbeinigeren Hair-Metal überlief. Doch vor der US-Anbiederung, vor der Schnulze „Is This Love“ und peinlichen Videos mit Tawny Kitaen schrieb David Coverdale tatsächlich viele großartige Hardrocksongs, die im Blues verwurzelt waren, aber dank massiver Riffs in den Himmel wuchsen. Und natürlich dank dieser Stimme, der man es sogar verzeihen will, dass sie dauernd sexistischen Kram singt. Das ging mit „Lie Down“ los, dann wollte der Brite kein „Fool For Your Loving“ mehr sein, setzte auf „Wine, Women An‘ Song“. Am schönsten ist die Kraft der frühen Whitesnake auf „Live In The Heart Of The City“(1980) zu hören -wenn der ehemalige Lehramtsstudent zwischen wilden Gitarrensoli und Trommelwirbeln singt und maunzt und schreit, bis alle die Nerven verlieren.

Die größten Balladen gelangen Coverdale freilich auf „Saints &Sinners“:“Crying In The Rain“ und das unverwüstliche „Here I Go Again“ waren das letzte Aufbäumen. Dann gingen die Gitarristen Mick Moody und Bernie Marsden, auch Bassist Neil Murray und Schlagzeuger Ian Paice ließen sich nicht halten. Zwei Jahre später nahm Jon Lord sein Keyboard wieder mit zu Deep Purple. Coverdale heuerte neue Cracks an – es war nie wieder dasselbe. (EMI) BIRGIT FUSS

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