Wu-Tang-Clan – 8 Diagrams :: Was RZA so zusammenträgt: Breitwandsound mit viel Pop

Warum sollte es im HipHop anders zugehen als in der restlichen Popmusik? Bands kommen und gehen-wenn der Erfolg groß war, lohnt sich ein Comeback. Und das war von einer geschäftstüchtigen Firma wie dem Wu-Tang Clan zu erwarten.

Mit dem knochentrockenen, längst zum Klassiker gewordenen Debüt „Enter The Wu-Tang —36 Chambers“ hat „8 Diagrams“ allerdings wenig gemein. Die Produktion von RZA klingt weniger nach klirrenden Schwertern und Fallbeil-Beats als nach einem oft langsam, aber immer sauber rollenden Breitwandsound. Es gibt weniger Kung-Fu-Samples und mehr Rock und Pop, als manchem alten Fan lieb sein wird.

Das auffälligste Stück ist da „The Heart Gently Weeps“, eine Bearbeitung des berühmten George-Harrison-Schmusers, mit Erykah Badu am Mikrofon und Harrison-Sohn Dhani und John Frusciante an den Gitarren. Das gibt selbst der Radio-DJ seiner Familie. Dann doch lieber das P-Funk-besoffene „Wolves“, wo mit Trompete, Mönchs-Chören, Spaghetti-Western-Pfeifen und dem munteren George Clinton die perfekte Spielwiese ausrollt wird für die messerscharfen Raps von U-God, Method Man und Masta Killa. Das melancholische „Gun Will Go“ ist die perfekte Untermalung für nächtliche Großstadt-Cruises. „Stick Me-For My Riches“ schwelgt im R&B der Siebziger, Gerald Aiston von den Manhattans singt passend dazu den Refrain. „Tar Pit“ klingt schon eher nach dem alten Stoff: „Somebody let the monkeys outta the cage“, mault Streetlife mit kranker Kehle.

So viel unterschiedliche Beats und Stile hat Käpt’n RZA noch nie zusammengetragen. Findet auch die Mannschaft und ist kurz davor zu meutern. Raekwon erzählt bereits in Interviews, dass bald ein neues Clan-Album erscheinen soll, wieder mit allen Mitgliedern – bis auf einen: RZA.

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