Serien-Ausblick: Was geht, was bleibt, was kommt?

Die aufregendsten US-Fernsehwochen standen an: Welche Serie wurde verlängert, welche abgesetzt? Birgit Fuß schreibt über Gewinner und Verlierer der Saison.

Gerade gehen die spannendsten, manchmal aber auch schmerzhaftesten Wochen des Jahres zu Ende, zumindest für Serien-Freunde. Bei den entscheidenden Fernsehsendern in Los Angeles wurde entschieden über Verlängerungen und Absetzungen, neue Ideen wurden vorgestellt. Dabei gab es einige Überraschungen – nicht nur positive.

Wenn am Freitag die dritte Staffel von „Body Of Proof“ mit der wunderbar spröden Pathologin Dr. Megan Hunt (Dana Delany) auf kabel.eins anläuft, wird das leider die letzte sein: Die Krimiserie muss sich danach verabschieden. Ein Jammer! Dasselbe Schicksal ereilt Kiefer Sutherlands „Touch“ und die grottige Neuauflage von „90210“, bei der man sich fragt, wie sie überhaupt fünf Staffeln lang durchhalten konnte. Erschreckend wenige der Serien, die erst 2012 gestartet sind, gehen in die Verlängerung – aber immerhin sind das nette Country-Drama „Nashville“ und die spannende Sherlock-Holmes-Variante „Elementary“ dabei. Bei „The New Normal“ und „Smash“ ist dagegen Schluss – sowie bei etlichen anderen, die es bisher noch gar nicht nach Deutschland geschafft haben („How To Live With Your Parents…“, „666 Park Avenue“, „The Mob Doctor“, …)

Beim Blick darauf, welche Serien gut laufen und was neu angeboten wird, zeichnen sich – bei aller Vielfalt, denn in dem Sektor wird ja immer weniger gespart – doch ein paar Trends ab: Krimi-Serien mit abgeschlossene Episoden haben wohl eher ausgedient (vom unsterblichen „CSI“ abgesehen), man setzt auf kompliziertere Fortsetzungsgeschichten. Dafür werden die einzelnen Staffeln tendenziell kürzer – was für die Sender ein geringeres finanzielles Risiko birgt: Falls die Quoten einbrechen, muss man nicht noch ein Dutzend Folgen versenden, sondern nur ein paar. Mies sehen die Prognosen für Krankenhausserien aus, obwohl immerhin „Grey’s Anatomy“ noch einmal verlängert wurde. Auch Gerichtsserien scheinen momentan nicht besonders gefragt.

Bei den Neuvorstellungen sind vor allem die Comedy-Formate vielversprechend – gern mit Familien im Mittelpunkt:

Greg Garcia („Raising Hope“) geht mit „The Millers“ ins Rennen, eine Hauptrolle spielt Beau Bridges. „The Goldbergs“ dreht sich um eine Familie in den 80er-Jahren, „About A Boy“ soll auf Nick Hornbys gleichnamigem Roman basieren. Und dann ist da noch „Mom“, die neue Serie von Chuck Lorre („Two And A Half Men“), in der Anna Farris eine gerade trockene, allein erziehende Mutter spielt. Und Michael J. Fox gibt in der originell betitelten „The Michael J. Fox Show“ einen Parkinson-Kranken, der wieder arbeiten will. Nicht gerade weit hergeholt!

Eher nicht lustig, aber bestimmt spannend: Jonathan Rhys-Meyers wird „Dracula“ mimen, und nach dem sensationellen Erfolg von „Homeland“ drehen sich gleich zwei neue FBI-Serien um den Terror im eigenen Land – „Hostages“ mit Toni Collette, Dylan McDermott und Tate Donovan (der offensichtlich einen Top-Agenten hat, er spielt ja praktisch überall mit) – und „The Blacklist“ mit James Spader und Megan Boone. Auch unser Lieblings-Agent Jack Bauer kehrt mit „24“ zurück – allerdings nur mit zwölf Folgen. Ob das gutgeht?

Zum Schluss noch ein paar Gründe zur Freude – verlängert wurden auch diese schönen Serien:

„Big Bang Theory“
„Bones“
„Community“
„The Good Wife“
„Hart Of Dixie“
„How I Met Your Mother“
„The Mentalist“
„New Girl“
„Nikita“
„Once Upon A Time“
„Parks And Recreation“
„2 Broke Girls“
„Two And A Half Men“

Das reicht doch für eine ausgefüllte Woche. Und Dana Delany findet bestimmt einen neuen Posten. Wer kann schon sowohl eine Hausfrau als auch eine Pathologin so überzeugend spielen?

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