Sleepy Hollow

Tim Burtons „Mars Attacks“ war der endgültige satirische Kommentar zum Alien-Boom – und am Ende des letzten Horror-Hypes steht wiederum seine phantastische Schauermär in einer amerikanischen Provinz. Dorthin wird 1799 der junge New Yorker Gendarm Crane (Johnny Depp) gesandt, um eine mysteriöse Mordserie aufzuklären, weil er mit seiner penibel wissenschaftlichen Penetranz dem Richter auf die Nerven geht Dass der von Christopher Lee dargestellt wird, verweist bereits auf die Hommage an die Gruselfilme der britischen Produktions-Firma Hammer in den 60er Jahren. Crane erscheint wie ein spleeniger Neffe des Vampirjägers Van Heflin in der Gemeinde, dessen reicher Bürger Van Garrett (Martin Landau) als erstes Opfer seinen Kopf verlor. Es wird von einem schrecklichen deutschen Söldner (Christopher Walken) gemunkelt, der Gegner einst mit seinem Schwert enthauptete, schließlich selbst geköpft und verscharrt wurde – und nun auferstanden sei. Der Kriminalist hält den Geisterreiter für Aberglaube, bis auch er den headless horseman erblickt und die liebliche Katrina (Christina Ricci) der Hexerei verdächtigt Der galoppierende Torso verliert zwar bald seinen Schrecken, die komisch-romantische Fabel aber nicht ihre Faszination. Mit einer Verfolgungsjagd wie aus „Tanz der Vampire“, einem bizarren, blutenden Baum und wächsernen Gesichtern hat Burton seinen Gothic-Spuk zwischen Dickens und Disney in monochrome Fäulnis getaucht. It’s his owen world that fits.

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