So war Anna Ternheim im Berliner Maschinenhaus

Am 03. November spielte die schwedische Songwriterin Anna Ternheim im Berliner Maschinenhaus. Julia Maehner war für Sie vor Ort - damit Sie wissen, was Sie bei der von uns präsentierten Tour im Februar erwarten können.

Es ist Donnerstag, der 03. November. Im Berliner Maschinenhaus läd Anna Ternheim zum Konzert. Der kleine Saal ist für genau hundert Zuschauer bestuhlt, der um 20.00 Uhr auch schon gut gefüllt ist. Anna Ternheim lässt nicht lange auf sich warten.

Mit gesenktem Kopf und einer fast stoischen Ruhe betritt Anna Ternheim die Bühne, die fast 80-jährige Gibson vom New Yorker Flohmarkt in den Händen, der Produzent Matt Sweeny auf den Fersen. Kommentarlos positionieren sie sich, sie rechts, er links und stimmen nach einem kurzen Nicken den Song „Solitary Move“ an, der auch ihr neues Album “The Night Visitor” eröffnet – aus dem sie fast ausschließlich Stücke spielen wird.

Ohne Pause gehen sie und Sweeny in das ruhig gezupfte “Walking Aimlessly” über, nur um sich nach Ende des Stücks kurz vorzustellen. Matt Sweeny springt schnell von der Bühne und verschwindet backstage. Anna erklärt: “Uns ist gerade aufgefallen, dass wir die Setlist Backstage vergessen haben. Dabei haben wir doch Stunden verbracht, die ultimative Reihenfolge festzulegen!”

Kurz darauf taucht Sweeny wieder auf und das Konzert geht weiter. Man spürt eine angenehme Intimität zwischen der Künstlerin und ihrem Produzenten, wenn sie einander gegenüberstehen und sich mit wiegenden Körpern im Fingerpicking verlieren. Zwischen den einzelnen Songs machen die beiden kurze Pausen, um kleine Anekdoten zu erzählen, wie von der Aufnahme zu “The Longer The Waiting, The Sweeter The Kiss”, dem Duett mit Dave Ferguson. “Meiner Meinung nach ist Ferg einer der besten männlichen Sänger”, erzählt Sweeny. „Aber seine Stimme wurde zuvor noch nie aufgenommen.“

Nach besagtem Stück spielt die Ternheim alleine zwei alte Songs: „Me And You“ und „Summer Rain“. Ihre Vortragsweise ändert sich: Anstatt die Begleitung zu zupfen, schlägt sie sanft den Viervierteltakt.

Zu „Come To Bed“ gibt es dann wieder eine Geschichte zu erzählen. “Ich hatte zwei Titel zur Auswahl: ‘Come To Bed’ oder ‘ Count The Dead’”, so die Sängerin. “Aber dann habe ich mich für ersteres Entschieden, das schien mir optimistischer.” Sie dreht sich mit einem leichten Stirnrunzeln zu Sweeny. „Findest du nicht auch?“

Danach folgen noch wunderbar getragene Versionen der Stücke „Black Light Shines“, „Ghost Of A Man“ und “Bow Your Head”. Die Lichter gehen aus, Ternheim und Sweeny verschwinden von der Bühne, um nach nur etwa zwei Minuten wieder hinaut zu klettern und eine famose Coverversion von Fleetwood Macs „Little Lies“ zu spielen. „Wir sollten eine Fleetwood-Mac-Coverband gründen und sie ‚Big Mac‘ nennen“, frotzelt Sweeny. „Dearest Dear“ heißt das letzte Stück des Abends, Anna Ternheim und Matt Sweeny verbeugen sich. Die hundert Leute im Raum sind begeistert und machen sich an diesem überraschend warmen Novemberabend auf den Heimweg, mit “The Night Visitor” im Ohr und einem ganz warmen Gefühl im Bauch.

ROLLING STONE präsentiert die reguläre Tour zu ihrem Album „The Night Visitor“:

11.02.2012 Köln, Kulturkirche

12.02.2012 Hamburg, Kampnagel

15.02.2012 Berlin, Babylon

17.02.2012 München, Muffathalle

19.02.2012 Frankfurt, Union Halle

21.02.2012 Freiburg, Jazzhaus

Infos unter Infos: www.mlk.com

Hier noch einmal ein Auszug aus unserer ROLLING STONE-Session:

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